Aug 03, 2021 21:02 Europe/Berlin

Die Reise zum Hause Gottes – der Kaaba und die Vollbringung des Hadsches sind Wege, durch die der Mensch eine Wandlung erfahren kann. Beim Hadsch soll sich der Mensch auf sich selber besinnen und erleuchtet werden.

 

Kein islamischer Gottesdienst ist so prächtig wie der Hadsch. Eine große Zahl von Anhängern des  Propheten (S) versammeln sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort, um gemeinsam die Hadsch-Rituale zu vollbringen.

Jedes Jahr in der Hadsch-Zeit haben diejenigen, die noch nicht an dieser Pilgerreise teilnehmen konnten, sich gewünscht in Mekka zu sein, bis es ihnen dann endlich  eines Tages möglich war.

 

 

Anlässlich der Hadschzeit gibt Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei jedes Jahr eine Botschaft an die Pilger heraus und diese wird in Arafat nahe bei Mekka verlesen. Aber wegen der Corona-Pandemie  und der Einschränkungen für den Hadsch, wurde seine Botschaft dieses Jahr nicht dort verlesen sondern nur durch die Medien verbreitet. Er hat in seiner Botschaft bedauert, dass die Muslime auch dieses Jahr nicht an den Zeremonien an der Heiligen Stätte teilnehmen können und dies als eine Prüfung Gottes  bezeichnet und betont, dass deshalb  die Botschaften des Hadsches nicht verblassen dürfen. Er sagte:

„Dies ist das zweite Jahr, in dem sich die mit dem Hadsch verbundene Zeit des Frohmuts und der spirituellen Erhöhung in eine Zeit der Trennung und des Ersehnens verwandelt hat. Das Unheil der Pandemie und vielleicht das der Politik, die über die Heilige Kaba herrscht, haben die Augen der eifrigen Gläubigen davon abgehalten, das Symbol der Einheit, Größe und Spiritualität der islamischen Nation zu sehen. So ist dieser herrliche, ehrenvolle Gipfel mit Wolken und Staub bedeckt.

Dies ist ein weiterer Test, dem wie die anderen vorübergehenden Prüfungen in der Geschichte der islamischen Nation, eine glänzende Zukunft folgen kann. Wichtig ist, dass der Hadsch in seiner wahren Gestalt, in den Herzen und Seelen der Muslime lebendig bleibt, damit seine erhabene Botschaft jetzt, da seine physische Form vorübergehend unzugänglich ist, nicht gemindert wird.“   

 

  

Der Hadsch enthält viele Geheimnisse, ist umfassend und vielseitig.  Mit den Worten Ayatollah Khameneis:

„Hadsch ist ein Akt der Anbetung, der mit Mysterien und Geheimnissen erfüllt ist. Die ansehnliche Formation und Kombination von Bewegung und Stillstand darin baut die Identität der einzelnen Muslime und der muslimischen Gemeinschaft auf und zeigt den Menschen der Welt ihre Schönheiten.

Einerseits hilft es den Herzen der Diener Gottes, geistlich aufzusteigen, indem sie sich an Gott erinnern, Bittgebete rezitieren und demütig sind. Und das bringt sie Gott näher. Auf der anderen Seite schafft es eine Verbindung zwischen den muslimischen Brüdern, die sich aus allen Ecken der Welt versammeln, und diese Verbindung manifestiert sich durch ihre ähnlichen Kleider und harmonischen Bewegungen.

Es zeigt der Welt zudem das wichtigste Symbol der islamischen Nation mit all ihren bedeutungsvollen, transzendenten Ritualen und zeigt allen Bösgesinnten die Entschlossenheit und Größe der islamischen Nation.“ 

Aus der Geschichte des Hadsches entnehmen wir, dass dieser prächtige Brauch bislang 40 Mal aus verschiedenen Gründen zum Beispiel wegen Pest oder Cholera  auch wegen der Behinderung durch einige Regimes suspendiert wurde.  Covid 19 hat die gottesdienstlichen gemeinsamen Bräuche der Muslime auf der Welt erheblich eingeschränkt , und wegen der Pandemie konnten die Muslime  seit zwei Jahren nicht mehr an der großen Versammlung in Mekka teilnehmen. Dies kann jedoch nicht die Nutzung des großen Segens des Hadsches  beeinträchtigen. Ayatollah Khamenei hat daher gesagt:

„In diesem Jahr ist es nicht möglich das Hadsch-Ritual im Großen Haus Gottes abzuhalten, aber es ist möglich, auf den Gott des Hauses zu achten, Gottes zu gedenken, Demut zu üben und um Seine Vergebung zu bitten. In Arafat präsent zu sein, ist uns nicht möglich, aber wir können am Tag von Arafat beten und Bittgebete, die unsere Kenntnis steigern, sprechen. Es ist nicht möglich, Satan in Mina zu steinigen, aber die Zurückweisung der machtgierigen Teufel ist überall möglich. Das einheitliche Zusammenkommen von Individuen um die Kaaba ist nicht erreichbar, aber die solidarische Zusammenkunft von Herzen um die erleuchtenden Verse des Heiligen Korans und das Festhalten an dem Seil, das Gott ausstreckt [Quran, 3:103] ist eine ewige Pflicht.  

Wir, die wir Anhänger des Islam sind und die heute über eine große Bevölkerung, riesige Ländereien, unzählige natürliche Ressourcen und bewusste und wache Nationen verfügen, müssen mit dem, was uns zur Verfügung steht und mit unseren Ressourcen die Zukunft gestalten.“ 

Im Mittelpunkt der Botschaft des Revolutionsoberhauptes stand deutlich der Aufruf  an die muslimischen Völker die bisherigen Versäumnisse gegenüber dem Schicksal ihres Landes wieder gut zu machen sowie Rückständigkeit in der Wissenschaft und politische Abhängigkeiten zu beseitigen.  Dies ist nur  durch Widerstand gegenüber den gewaltsamen Aggressoren und gegenüber der Einmischung und Boshaftigkeit westlicher Mächte möglich. Die Wachsamkeit der muslimischen Völker kann ihnen wieder zur ehemaligen Größe verhelfen und die Machenschaften der arroganten Mächte vereiteln.  Ayatollah Khamenei hat daher gesagt:

„Das, was die Islamische Republik Iran sagt und was die Welt der Arroganz besorgt und wütend macht, ist die Einladung zu dieser Art von Widerstand: Widerstand gegenüber der Einmischung und den Feindseligkeiten Amerikas und anderer aggressorischer Mächte.“ Besorgt macht sie auch, „dass sie [die Muslime] das Schicksal der islamischen Welt in die eigenen Hände nehmen, und sich dabei auf die islamischen Lehren verlassen.“

Widerstand bedeutet Handeln um die Muslime zu schützen und zu stärken. Die Front des Widerstandes schöpft aus dem Glauben an Gott, den Menschen und die Freiheit und menschliche Würde und wehrt sich gegenüber Übergriffen und Spaltungsversuchen. Ziel der Achse des Widerstandes ist die Beendigung der westlichen Hegemonie in der Region des Mittleren Osten. Ayatollah Khamenei hat in seiner Botschaft von der Wirkung des Hadsches auf die Motivation  zum Widerstand gesprochen und geschrieben: 

„Der rechte Weg, den uns die Hadsch-Rituale - Sa’i, Tawaf, Arafa, Dschamarat – ihre Zeremonien, sowie die Glorie und Einheit des Hadsch zeigen, besteht darin, sich auf Gott zu verlassen, auf die niemals nachlassende Kraft Gottes zu achten, ein nationales Selbstvertrauen zu haben, an Anstrengungen und Bemühungen zu glauben, eine feste Entschlossenheit zu zeigen, vorwärts zu schreiten, und große Hoffnung auf den Sieg zu setzen.

Die Realitäten in der islamischen Region stärken diese Hoffnung und bauen diese Entschlossenheit auf.“ 

 

Die Islamische Welt sieht sich großen Herausforderungen und Problemen gegenüber. Rückständigkeit in der Wissenschaft, Missständen in der Wirtschaft und der Gesellschaft, die Besatzung Palästinas, die Offensive gegen Jemen und die Leiden in  Afghanistan, die bitteren Vorfälle in Irak, Syrien und Libanon und in einigen anderen muslimischen Ländern, wo die Einmischung der USA und ihrer Vasallen sich abzeichnet.  Diese Zustände sind bedrückend und motivieren die muslimische Jugend zur Initiative.  Das Revolutionsoberhaupt bezeichnet das Erwachen der muslimischen Völker jedoch als sehr hoffnungsfroh und sagt:

„Auf der anderen Seite lässt das Auftauchen der Widerstandskräfte in dieser sensiblen Region, das Erwachen der Nationen und die Motivation der jungen, enthusiastischen Generation die Herzen vor Hoffnung überfließen. Palästina zieht in all seinen Territorien das Schwert des Quds aus der Scheide. Quds, Gaza, das Westjordanland, die Länder von 1948 und die palästinensischen Lager erhoben sich alle und besiegten den Aggressor mutig innerhalb von nur 12 Tagen.

Der belagerte und alleinstehende Jemen hat sieben Jahre Krieg, Verbrechen und die Ermordung unschuldiger Menschen durch den bösen, hartherzigen Feind ertragen. Jemen hat sich trotz des Mangels an Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen Grundbedürfnissen nicht ergeben. Im Gegenteil, der Jemen hat den Feind mit seiner Macht und seinem Einfallsreichtum verblüfft.

Im Irak drängen die Widerstandskräfte die Okkupanten USA und ihre Marionette IS zurück. Mit ausdrucksstarker und klarer Stimme drücken sie beredt ihre feste Entscheidung aus, sich jeder Einmischung und Bosheit seitens der USA und ihrer Handlanger zu erwehren.“

Beim Hadsch erfahren die Muslime über die Sabotagen der Feinde und verurteilen sie. Die arroganten Mächte auf der Welt versuchen mit allen ihren Mitteln und unter allen möglichen Vorwänden der Front des Widerstands und ihrem Ruf zu schaden. Manchmal schreiben sie deren Kampfaktionen anderen Ländern zu, zum Beispiel dem Iran. Darin sieht das Revolutionsoberhaupt eine Beleidigung der jungen mutigen Kämpfer und ein Zeichen für die Ignoranz der Amerikaner. Er ist überzeugt, dass dieses Unverständnis der Amerikaner  dazu geführt hat, dass sie in Afghanistan eine Niederlage einstecken und nach erheblichen Verlusten ihre Kräfte und militärische Ausrüstung aus diesem Land zurückziehen mussten, um sich aus dem Sumpf zu retten. In diesem Zusammenhang warnte er, dass sich die afghanische Nation vor den Mitteln des samtenen Krieges hüten muss, welche die USA in ihrem Land einsetzen, und dass sie gegenüber dieser Art von Krieg standhalten muss. 

Ayatollah Khamenei sagte, die Völker der Region hätten ihre Klugheit bewiesen und sie gingen einen anderen Weg als einige Regimes, die – um die USA zufriedenzustellen – sogar in Wünsche Washingtons einwilligen,  die gefährliche Folgen für Palästina haben.  Zum Schluss seiner Botschaft hat das Revolutionsoberhaupt die Muslime auf die Hilfe Gottes aufmerksam gemacht und gesagt:

„Brüder und Schwestern,

unsere Region und die schnellen und vielfältigen Ereignisse in ihr sind eine Galerie, die uns Lehren und Lektionen erteilt. Einerseits können wir die Lektion lernen, durch Widerstand gegen die Aggressoren an Macht zu gewinnen. Auf der anderen Seite belehrt es uns, dass wir gedemütigt werden, wenn wir uns den Aggressoren unterwerfen, Schwäche zeigen und das, was sie uns aufbürden dulden.

Die wahre, göttliche Verheißung ist Hilfe für jene, die sich auf dem Weg Gottes bemühen: „Wenn ihr Allahs (Sache) helft, so wird Er euch helfen und euren Füßen festen Halt geben“ [Heiliger Koran, 47:7]

 

 

 

 

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