Putin beschuldigt Westen, „neue Achse“ ähnlich des Zweiten Weltkriegs aufgebaut zu haben
Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Vereinigten Staaten und die NATO beschuldigt, eine neue globale „Achse“ aufzubauen, die seiner Meinung nach eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bündnis des Zweiten Weltkriegs zwischen Nazideutschland, dem faschistischen Italien und dem imperialen Japan aufwies.
Putin kritisierte am Sonntag im Staatsfernsehen die USA für ihre Doppelmoral und ihr eigenes Vorgehen bei der Bildung mehrerer Militärbündnisse.
„Was ist mit den Vereinigten Staaten? Sie bilden immer mehr Allianzen. Und dies rechtfertigt westliche Analysten, westliche Politikwissenschaftler, zu behaupten, dass der Westen neue Achsen baut“, sagte Putin.
„Die NATO hat sich im vergangenen Jahr auf ein neues strategisches Konzept für die Entwicklung des Bündnisses geeinigt. Es heißt ausdrücklich, dass die NATO Beziehungen zu Ländern im asiatisch-pazifischen Raum aufbauen wird“, fügte er hinzu.
„Und es erwähnt ausdrücklich die Länder wie Neuseeland, Australien und Südkorea... Und ja, sie kündigen die Bildung einer globalen NATO an. Also, was genau ist das?“ fragte der Präsident.
„Es geht darum, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen im militärischen Bereich aufzubauen. Aus diesem Grund – so westliche Analysten, nicht wir – beginnt der Westen, eine neue Achse aufzubauen, ähnlich der, die in den 1930er Jahren von faschistischen Regimen in Deutschland, Italien und dem militaristischen Japan errichtet wurde“, erklärte er.
Tage nach dem Empfang des chinesischen Staatschefs Xi Jinping enthüllte Putin auch, dass Russland und China kein Militärbündnis eingehen und die Zusammenarbeit zwischen ihren Streitkräften „transparent“ sei.
„Wir gründen kein Militärbündnis mit China“, sagte Putin und fügte hinzu, „wir haben eine Zusammenarbeit im Bereich der militärisch-technischen Interaktion. Wir verstecken das nicht … Alles ist transparent, es gibt nichts Geheimnisvolles.“
Kürzlich äußerten die USA, dass sie befürchten, dass China Russland bewaffnen könnte, aber China wies die Anschuldigungen sofort zurück.
„Seit Jahrzehnten wünschen sich viele, China gegen die Sowjetunion und Russland aufzubringen und umgekehrt“, sagte er. „Wir verstehen die Welt, in der wir leben. Wir schätzen unsere gegenseitigen Beziehungen und das Niveau, das sie in den letzten Jahren erreicht haben, sehr“, fügte der russische Präsident hinzu.
Putin hielt an seiner defensiven Haltung gegenüber dem aggressiven Westen in der Ukraine fest.
Der von den USA geführte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte kürzlich Japan und Südkorea einen Besuch abgestattet, wo er betonte, dass das atlantische Bündnis eng mit Partnern in der indo-pazifischen Region zusammenarbeite.
Er forderte die Nationen auch auf, die Ukraine weiter militärisch zu unterstützen, und sprach über die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und China.