Aug 29, 2022 21:26 Europe/Berlin

Die autodidaktische Wissenschaftlerin Naila Sabri spricht in der Al-Aqsa Moschee über den Koran und erklärt ihn;  zum Missbehagen des zionistischen Regimes.

 

 

Die Palästinenserinnen wachen jeden Morgen mit dem Wunschtraum aus dem Schlaf auf, dass Palästina und die Al-Aqsa-Moschee aus der Besatzung befreit werden. Sie wachen mit dem Wunschtraum auf, dass ihre Kinder in völliger Sicherheit zur Schule gehen können und in einer Umgebung aufwachsen, in der ihnen keine Gefahr für Leib und Seele droht; So hoffen auf eine Welt, in der Gerechtigkeit herrscht und soziales Wohl und dass sich  ihre Kinder wie in anderen Ländern entwickeln können.  

Aber die Palästinenserinnen denken nicht nur an das Gedeihen ihrer Kinder und das Wohl ihrer Familie, sondern sie denken auch daran, selber seelisch und charakterlich weiterzukommen.  Sie strengen sich Seite an Seite mit ihren Männern auf der Arena des Kampfes und der Arena des Wissens an. Eine der großen Gelehrtinnen unter den Palästinenserinnen ist Naila Sabri. Sie hat den  Korankommentar Tafsir al Mubsir li-Nur al Quran verfasst, der aus 11 Bänden besteht. Er gilt als einmalige wissenschaftliche Errungenschaft.

Tafsir Mubsir li-Nur al Quran 

 

 

Frau Sabri wurde 1944 im Westjordanland, der Heimat von Beit-ul Moqaddas geboren. Ihr Geburtsort ist Qalqilya. Sie wuchs in einer religiösen Familie auf. Als Kind wurde sie mit dem Koran vertraut und prägte sich ihn ins Gedächtnis ein.

Ihr Vater, Scheich Haschim Sabri  hatte die Al-Azhar-Unviersität absolviert und diente als Mufti von Qalqilya, Freitagsimam und Gelehrter. Ihr Ehemann Dr. Scheich Ikrimah Sabri  ist der jetzige  Freitagsimam der Al-Aqsa-Moschee und war von 1994 bis 2006 der Groß-Mufti von Al-Quds und Palästina.

 

Frau Sabri hat drei Söhne und zwei Töchter. Sie sagt:

„Da ich früh geheiratet habe, konnte ich nicht die Universität besuchen, obwohl ich schon in der Jugend ein großes Interesse am Lesen und Schreiben verspürte. Also habe ich versucht mir selber Wissen anzueignen.  Die Bibliothek meines Ehemannes,  die voller wertvoller  Bücher über die Religion war, hat mir sehr viel dabei geholfen, an Wissen und Erkenntnis zu gelangen.“

Dieser gelehrigen Palästinenserin wurde der Titel Mufti der Frauen verliehen. Sie sagt, dass sie für den Kommentar Al Mubsir li-Nur al Quran, den sie im Laufe von 20 Jahren verfasste, eine große Zahl von Büchern mit Überlieferungen und Werken über den Ein-Gott-Glauben Islam und über 150 verschiedene Korankommentare studiert hat.

Frau Sabri stellte dabei fest, dass nur wenige jüngere Korankommentare existieren und die alten Werke in einem schwer verständlichen Stil geschrieben wurden, so dass sie von der Allgemeinheit weggelegt werden müssen, weil sie voller schwerer Ausdrücke sind und der Normalbürger diese nicht verstehen kann.

Diese palästinensische autodidaktische Wissenschaftlerin   ist in ihrem Werk um eine moderne und flüssig lesbare Auslegung bemüht.  Sie führt in ihrem Kommentar den jeweiligen Anlass für die Offenbarung der Suren und Verse  an und erklärt Wörter und Begriffe des Korans. Jeden Koranvers erklärt sie einzeln. Auf ansprechende Weise zeigt sie die Verbindung der islamischen Koranverse mit den Erkenntnissen einiger moderner Wissenschaften, wie die Erkenntnisse über die Atome, über Elektrizität, den Embryo, die Geheimnisse des Meeres, vorbeugende Medizin, Psychologie, Ernährung und Pflanzenkunde. Ihre Ausführungen tragen dazu bei, den Wundercharakter des Korans zu veranschaulichen.

 

              

Naila Sabri sagt, dass sie sich in ihrem Korankommentar an die Schule der Makellosen gehalten hat. Sie hat zuverlässige Überlieferungen genutzt und die Koranverse miteinander verglichen und ist den Aussagen von anderen Koranexegeten und Rechtsgelehrten  gefolgt. 

Der Korankommentar von Frau Sabri geht inhaltlich in die Tiefe, ist sehr präzise und legt überzeugende Analysen vor. Er gilt als  ein wichtiger Schatz für die Islamische Bibliothek und ein einmalige Errungenschaft für Palästina und das palästinensische Volk.

Naila Sabri, Mudschahed des Korans

 

Für Leute vom Fach ist es nicht nur erstaunlich, dass diese Palästinenserin alleine einen solchen umfassenden Korankommentar anfertigen konnte, sondern sie verdient noch mehr Bewunderung dafür, dass sie trotz vieler Sorgen, zahlreicher Verpflichtungen und mehrerer Kinder soviel Zeit und Energie investieren konnte, um Bücher und Artikel zu schreiben,  so dass sie zu den großen Exegeten und Gelehrten des islamischen Erbes gereiht werden kann.

Die palästinensische Zeitung Al Ummah schreibt über Frau Sabri:

„Naila hat sich viele Jahre fest entschlossen und unermüdlich mit dem Studium und Erwerb von Wissen befasst, bis Gott ihr die Tore zum Wissen durch Einprägung, Verstehen und Vollendung öffnete und sie sich voller Kraft der Analyse und Auslegung des Heiligen Korans und der Erkenntnis des koranischen Wortes und seiner Bedeutung und der Gebote und großen Geheimnisse in ihm  widmete.“

Diese Palästinenserin hat mit ihren wissenschaftlichen Erfolgen bewiesen, dass nicht unbedingt ein akademisches Studium notwendig ist um sich umfassendes Wissen anzueignen.

Frau Sabri hat bereits zahlreiche Artikel und wertvolle wissenschaftliche Werke geschrieben, von denen ihre Koranexgese  Al Mubsir li-Nur Al Quran das bedeutendste ist. Die Titel weiterer Werke  lauten übersetzt: „Sonnenaufgang in der Dunkelheit“,  „Dies ist meine Umma (Glaubensgemeinde).“ „Ich bleibe palästinensisch“, „Über die Frauen“, um nur einige zu nennen. Naila Sabri hat neben ihren Büchern auch viele kleine Broschüren herausgegeben wie „Mein Hadsch und meine  Umrah-Reise“. Viele von diesen Broschüren wurden von den Zionisten verboten.   

                        

Zu den weiteren Aktivitäten dieser Palästinenserin zählen: die Leitung  der Islamischen Frauengemeinschaft im Heiligen Quds (Bait-ul-Moqaddas) seit 1982, ihre Mitgliedschaft in dem Hilfswerk Roter Halbmond von Al-Quds und in der „Union der Vereine freiwilliger Schwestern in Palästina“ sowie in der Union palästinensischer Schriftsteller und ihre Tätigkeit als Redaktionsmitglied  der Zeitschrift „Zaituna Baladna Al Birah wa Ramallah“.

 Ab 1990 ist Frau Sabri auch viel im Ausland gewesen und hat in islamischen Zentren Seminare für die Koranauslegung gegeben. Sie ist als jemand, der international für den Islam wirbt, bereits in Brasilien, Rumänien, Südafrika, Indien, Südkorea, den USA, England, Schweiz, Türkei, Bosnien Herzegowina , Indien,  Belgien, Norwegen, Frankreich, Schweden, Dänemark, Kanada und Deutschland gewesen. 

      

Zurzeit leitet Naila Sabri in der Al-Aqsa-Moschee für die Palästinenserinnen einen Kurs  für die Koranauslegung. Es nehmen viele Frauen und Mädchen teil.  Sie lauschen mit Interesse ihrer Auslegung von Versen über den Kampf und die Anstrengung auf dem Wege Gottes (Dschihad) , damit sie kampfbereite Kinder für die Rettung Palästinas erziehen.

Frau Sabri hat mit ihren Erklärungen zu den Versen im Heiligen Koran, die den Endsieg der Unterdrückten verheißen und den Unterdrücker als den Verlierer vorstellen, das Licht der Hoffnung in den Herzen der Palästinenser entflammt.  Sie lehrt, dass das Leid Palästinas  ein vorübergehender Abschnitt in der Geschichte ist , der bald zu Ende gehen und die Befreiung wie eine Sonne am Horizont aufsteigen wird. Ihr Lehrgang für die Koranauslegung in der Al-Aqsa-Moschee, bereitet dem zionistischen Regime Missbehagen und Frau Sabri begegnet oft harten Reaktionen der Zionisten, was jedoch nicht im geringsten ihre Entschlossenheit mindert. 

Naila Sabri in ihrem  Kurs für die Koranauslegung

 

 

Naila Sabri hat sich nicht nur auf dem Weg der Wissenschaft und des Korans wie ein  Mudschahid – ein Kämpfer für Gottes Sache -  Mühe gegeben, sondern sie wünscht sich von Herzen ein Palästina, das aus den Raubfängen der Zionisten befreit worden ist und in dieser Sache unterstützt sie ihren Ehemann Ikrama Sabri. 

Der Religionsgelehrte und Freitagsimam der Al-Aqsa-Moschee, Ikrama Sabri ist oftmals wegen der aufklärerischen Predigten, die er für die Palästinenser gehalten hat, verhaftet worden und er musste sogar mehrere Jahre in Verbannung leben. Frau Sabri sagt über die Erziehung ihrer Kinder:

„Ich habe sie in regelmäßigen Abstanden  seit ihrer Kindheit in die Al-Aqsa mitgenommen, damit sie aus der Nähe die Besatzersoldaten und deren Vorgehen gegen die  palästinensischen  Mütter und Vätern erleben. Ich denke in den Herzen  der palästinensischen Kinder gibt es einen großen Abscheu und einen lauten Aufschrei gegenüber den Zionisten und allen, die den Zionisten helfen.“

                 

 

Frau Sabri überbringt den Musliminnen in der Islamischen Welt und besonders  den Palästinenserinnen eine Botschaft. Sie sagt:

„Ich fordere alle muslimischen Frauen auf, ihre Kinder auf die richtige Weise islamisch zu erziehen. Sie sollen ihre Kinder so erziehen, dass sie an die Befreiung Palästinas denken und dies ihr Ideal wird und dass sie von  ganzem Herzen diese Heimat lieben. Ihre Kinder sollen mutig und kühn werden. Ich erwarte von ihnen, dass sie ihren Kindern von der ruhmreichen islamischen Geschichte berichten und ihnen von den großen Persönlichkeiten des Islams und den heiligen islamischen Stätten wie Bait-ul-Moqaddas und die Al-Aqsa-Moschee erzählen.“

          

In der Tat enthalten die dschihadhaften Anstrengungen von Naila Sabri  eine wichtige Botschaft für die Frauen. Nämlich dass sie, wenn sie ihren Willen stählern und die Resignation beiseiteschieben, auch unter den schwierigsten Umständen sehr große und bleibende Werke vollbringen können. 

 

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