Trump fordert Umsiedlung von Gaza-Bewohnern nach Jordanien und Ägypten
(last modified Mon, 27 Jan 2025 08:36:52 GMT )
Jan 27, 2025 09:36 Europe/Berlin
  • Trump fordert Umsiedlung von Gaza-Bewohnern nach Jordanien und Ägypten

Press TV - US-Präsident Donald Trump hat vorgeschlagen, Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Jordanien, Ägypten und in andere arabische Länder umzusiedeln, um das kriegszerstörte Gebiet zu „säubern“. Analysten sehen darin einen Versuch, die Palästinenser aus ihrer Heimat zu vertreiben.

„Sie sprechen da von anderthalb Millionen Menschen, und wir räumen einfach alles weg“, sagte Trump am Samstag (Ortszeit) vor Journalisten an Bord der Air Force One. Trump bezeichnete das kriegsverwüstete Palästinensergebiet als „Abrissgebiet“ und sagte, die Aktion könne „vorübergehend oder langfristig“ sein.

Der US-Präsident erklärte weiter, er habe mit dem jordanischen König Abdullah II. über den Vorschlag gesprochen und werde voraussichtlich am Sonntag mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah el-Sisi sprechen. „Ich möchte, dass Ägypten Menschen aufnimmt. Und ich möchte, dass Jordanien Menschen aufnimmt“, so Trump.

Im Laufe der Jahrhunderte habe es bereits „viele, viele Konflikte an diesem Ort“ gegeben, sagte der neue Präsident und betonte, „irgendetwas müsse geschehen“.

Er behauptete, der Schritt könne „Frieden“ nach Westasien bringen, wenn Ägypten, Jordanien und andere arabische Länder genügend palästinensische Flüchtlinge aufnähmen.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Trump und sein Team die Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung, insbesondere der Bevölkerung des Gazastreifens, in ein anderes Land vorgeschlagen haben.

Im Vorfeld seiner Amtseinführung sagte Trumps Gesandter für den Nahen Osten Steve Witkoff, dass er erwäge, die Bewohner des Gazastreifens für die Dauer des Wiederaufbaus von Gaza nach Indonesien umzusiedeln.

Indonesien lehnte diese Idee jedoch scharf ab und erklärte: „Indonesien bleibt bei seiner Position, dass jeder Versuch, die Bewohner des Gazastreifens umzusiedeln, inakzeptabel ist.“

Ägypten und Jordanien wiesen Trumps Vorschlag ebenfalls zurück. Jordaniens Außenminister Aiman al-Safadi erklärte, sein Land sei strikt gegen Zwangsumsiedlungen von Palästinensern. "Unsere ablehnende Haltung hinsichtlich einer Vertreibung von Palästinensern steht und wird sich nicht ändern", betonte al-Safadi.

Ägypten bekräftigte ebenfalls, es sei gegen die Verletzung der Rechte der Palästinenser durch Vertreibung oder Förderung der Umsiedlung von Palästinensern aus ihrem Land. Dies gelte sowohl für vorübergehende als auch für dauerhafte Maßnahmen.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas warnte vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens, die "eine eklatante Verletzung der roten Linien" darstellen würde. "Unser Volk wird unerschütterlich bleiben und seine Heimat nicht verlassen", stand in einer Erklärung des Büros in Ramallah im Westjordanland. 

Auch die Hamas im Gazastreifen lehnte die Pläne ab. Trump solle aufhören, solche Vorschläge zu machen, die im Widerspruch zu den Rechten des palästinensischen Volkes stünden, hieß es.

Während des 15-monatigen völkermörderischen Krieges des israelischen Regimes gegen das palästinensische Volk wurden mehr als 46.707 Menschen getötet und 109.660 verletzt, die meisten davon Kinder und Frauen.

Die 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens wurden mehrfach vertrieben und große Teile des belagerten Gebietes liegen in Trümmern.