Deutschland: Gewalt gegen Obdachlose gestiegen
Berlin (ParsToday/Spiegel.de) - Die deutschen Regierungsverantwortlichen haben die Zunahme der Gewalt gegen Flüchtlinge und Obdachlose bedauert.
"Spiegel Online" berichtete am Mittwoch unter Berufung auf das Bundeskriminalamt von einer erhöhten Zahl an Körperverletzungen. Demnach gab es 2014 insgesamt 363 solcher Delikte, 2016 waren es 475 obdachlose Opfer.
2017 sind mindestens 17 wohnungslose Menschen umgebracht worden, zeigen aktuelle Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW). Damit starben seit der Wiedervereinigung insgesamt 505 Obdachlose durch gewalttätige Übergriffe. Registrierte die BAGW 1997 noch 47 Körperverletzungen, waren es im vergangenen Jahr 141.
"Trotz der besonderen Brutalität und der menschenverachtenden Begründungen bekommen die Mordtaten von Rechtsextremen an Wohnungslosen leider wenig Aufmerksamkeit", sagte der Sprecher der Amadeu-Antonio-Stiftung, Robert Lüdecke.
Lüdecke bedauerte die Zunahme der Zahl anderer europäischer Bürger in Deutschland und die dadurch angestiegene Gewalt und fügte hinzu: Die Zahl dieser Personen ist im Jahr 2017 auf 52.000 Menschen angestiegen, während sie 2007 noch mit 20.000 angegeben wurde.
Die Dunkelziffern dürften jeweils um ein Vielfaches höher liegen, denn gezählt werden nur Medienberichte über derartige Attacken.
