Interview mit Christoph Hörstel
Gegen Hisbollah ging es in Deutschland Schlag auf Schlag: Verbot aller Aktivitäten - und schon am nächsten Tag bundesweite Razzia in Moscheen, Vereinen und Wohnungen.
Noch am gleichen Tag hat dann der deutsche Organisator der traditionellen Quds-Demonstration in Berlin für die Rechte der Palästinenser die diesjährige Veranstaltung am 16. Mai abgesagt. Gern würde man sie gleich ganz verbieten - weil Hisbollah-Unterstützer ebenso traditionell daran teilnehmen. In Deutschland zählt Hisbollah nach offizieller deutscher Schätzung etwa 1.050 Unterstützer, die jedoch kaum in Erscheinung treten. Hisbollah ist im Libanon geachtete und seriöse staatstragende Partei, vertritt das Bevölkerungsdrittel der Schiiten und stellt zwei Minister im Kabinett. Ob die jüngste Unruhe-Welle wegen der Korruption im Lande so glimpflich verlaufen wäre ohne den mäßigenden und beruhigenden Einsatz des geachteten Hisbollah-Chefs Nasrallah, darf bezweifelt werden. Seyed Hedayatollah Schahrokny spricht mit dem Bundesvorsitzenden der Neuen Mitte, Christoph Hörstel. Hörstel war jahrelang Eröffnungsredner der Berliner Quds-Demonstration.