Deutschland: Proteste gegen antirussische Aktionen
Berlin (IRIB/AFP) - In Deutschland lebende Menschen russischer Abstammung haben am Sonntag mit einem Autokorso gegen antirussische Aktionen in diesem Land protestiert.
An der Protestaktion nahmen Hunderte Deutsche mit russischen Wurzeln mit Wagen und Motorrädern teil.
Angesichts der antirussischen Maßnahmen in Deutschland sind deutsche Entscheidungsträger über die Folgen des Ukraine-Krieges für Deutschland besorgt.
Angriffe auf die russische Community in Deutschland haben sich seit Beginn des Krieges in der Ukraine vervielfacht. Laut des deutschen Bundesinnenministeriums verzeichneten die Behörden in ganz Deutschland seit Kriegsbeginn Ende Februar 383 anti-russische Straftaten und 181 anti-ukrainische Delikte.
In Deutschland leben 1,2 Millionen Menschen russischer Abstammung und 325.000 Ukrainischstämmige. Seit Kriegsbeginn hat Deutschland mehr als 316.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.
Der Krieg in der Ukraine begann am 24. Februar und dauert mittlerweile sechs Wochen. Bisher haben 25 Staaten verschiedene Rüstungsgüter an Kiew geliefert. Der russische Präsident Wladimir Putin hat verkündet, dass es nicht das Ziel sei, die Ukraine zu besetzen.
Als Reaktion auf die wiederholten Forderungen der Ukraine nach einem baldigen Nato-Beitritt, Millionen-Zahlungen aus dem Westen und die Truppenbewegungen der Nato nahe der ukrainischen Grenze zu Russland und auf Bitte der Präsidenten von Donezk und Luhansk in der Ostukraine um militärische Unterstützung, befahl Präsident Wladimir Putin am 24. Februar die Sonderoperation in der Donbass-Region. Daraufhin griff die russische Armee ukrainische Militärstellungen unter Einsatz von Kampfflugzeugen, Artillerieeinheiten und Raketen an.
Wladimir Putin hat die "Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine" als Ziele des russischen Angriffs genannt. "Die Entsendung von Waffen und Söldnern in die Ukraine durch die westlichen Staaten wird dazu führen, dass das Blutvergießen in diesem Land anhält", warnte Putin.
Die westlichen Länder, insbesondere die Vereinigten Staaten, haben die ukrainische Regierung in den letzten Jahren massiv finanziell und militärisch unterstützt. Auch nach dem Kriegsbeginn setzen sie ihre Unterstützung fort und entsenden u.a. Söldner in die Ukraine.
Die Europäische Union hat wenige Tage nach dem Beginn des Krieges 450 Millionen Euro als direkte Militärhilfe an die Ukraine freigegeben: für Luftabwehrsysteme, Panzerfäuste, Munition und andere militärische Ausrüstung.
Auch die USA stockte ihre Militärhilfe um Waffen im Wert von 350 Millionen Dollar auf, darunter Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin, Stinger-Flugabwehrraketen, Kleinwaffen und Munition.
Vor einigen Tagen erklärte sich die große Mehrheit der 30 Nato-Länder beim Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel bereit, künftig auch verstärkt schwere, tödliche Waffen an die Ukraine zu liefern.