Rohani beim Telefongespräch mit Van der Bellen: Iran erwartet neue Initiative Europas zur Aufhebung von US-Sanktionen
(last modified Thu, 07 May 2020 09:30:14 GMT )
May 07, 2020 11:30 Europe/Berlin
  • Rohani beim Telefongespräch mit Van der Bellen: Iran erwartet neue Initiative Europas zur Aufhebung von US-Sanktionen

Teheran/Wien (Press TV/ParsToday) - Der iranische Präsident Hassan Rohani und sein österreichischer Amtskollege Alexander Van der Bellen haben am Mittwoch bei einem Telefonat die anhaltenden US-Sanktionen gegen Teheran kritisiert.

Rohani und Van der Bellen sagten, die Verbote stellten ein Hindernis für die Bereitstellung medizinischer Versorgung dar, die zur Bekämpfung der neuen Coronavirus-Pandemie in der Welt erforderlich ist.

Beide Präsidenten sprachen bei diesem Telefonat über die Notwendigkeit einer umfassenden internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie. Sie betonten auch, dass Teheran und Wien dazu bereit sind, ihre Erfahrungen auszutauschen und ihre gemeinsame Zusammenarbeit zu diesem Zweck zu stärken.

Trotz der derzeit schwierigen Bedingungen im Kampf gegen COVID-19, so Rohani, verschärfen die USA ihre Sanktionen, die die Bemühungen Irans zur Deckung seiner pharmazeutischen und medizinischen Bedürfnisse behindern. "Die US-Regierung verhindert sogar, dass der Internationale Währungsfonds Iran Geld zur Bekämpfung des Virus leiht", fügte er hinzu.

"Das Vorgehen Europas ist von Bedeutung für den Umgang mit dieser Pandemie sowie für die Unterstützung der Länder und die Beendigung der illegalen [US-] Sanktionen. Ich hoffe, wir werden einen neuen Schritt und eine neue Initiative seitens Europas sehen", so Rohani.

Der iranische Präsident betonte ferner, alle Bemühungen sollten angesichts des gegenwärtigen globalen Ausbruchs vom Coronavirus auf die Aufhebung von Sanktionen, Lösung von Differenzen und Beendigung von Konflikten gerichtet sein. Iran strebe nach Frieden und Stabilität in der Region und erwarte, dass Europa Druck auf das israelische Regime ausübe, damit es seine Aggressionen gegen Syrien, Libanon und den belagerten Gazastreifen stoppe.

Der österreichische Präsident sagte seinerseits, dass sein Land und die EU die US-Sanktionen gegen Iran ablehnen und ihre Zusammenarbeit mit Teheran fortsetzen werden. "Wir versuchen, die Beziehungen zwischen Iran und Europa zu verbessern, ohne von den USA beeinflusst zu werden", sagte er. Die US-Gesetze verstoßen laut Van der Bellen gegen die internationalen Vorschriften. Er unterstrich auch das Interesse seines Landes an den Ausbau der Zusammenarbeit mit Iran im Kampf gegen das Coronavirus.

Die beiden Präsidenten betonten zudem die Notwendigkeit, den unabhängigen Finanzmechanismus Europas INSTEX zu stärken, der darauf abzielt, den Handel zwischen Iran und Europa angesichts der US-Sanktionen aufrechtzuerhalten.

Usbekistans Präsident Shaukat Mirziyoyev

Rohani telefonierte gestern außerdem mit dem usbekischen Präsidenten Shaukat Mirziyoyev. Mit Hinweis auf die Erfolge Irans im Kampf gegen das Coronavirus erklärte Rohani die Bereitschaft Irans zum Erfahrungsaustausch mit Usbekistan zur Bekämpfung der Pandemie. 

Leider verfolgen einige habgierigen  und expansionistischen Länder, darunter die USA, inmitten der Coronavirus-Krise ihre politischen Ziele und wollen den Druck und die Sanktionen gegen andere Länder verschärfen.

Mirziyoyev lobte die Erfolge und Maßnahmen der Islamischen Republik Iran im Kampf gegen das Coronavirus und sagte, Iran habe einen besonderen Platz in der Region und der Ausbau der Beziehungen zu Iran sei sehr bedeutend. 

Die Präsidenten Irans und Usbekistans sprachen zudem über den Ausbau der Zusammenarbeit im Bankwesen, der Erleichterung der Visumerteilung für die iranischen und usbekischen Geschäftsmänner und die Fortsetzung der Handels- sowie Wirtschaftsbeziehungen mit der völligen Umsetzung der Gesundheitsprotokolle. 

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