Iran ist nicht besorgt darüber, wer der nächste US-Präsident wird
Teheran (ParsToday/PressTV) - Das Außenministerium gab an, Iran sei nicht besorgt darüber, wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werde, und schaue nur auf die politischen Entscheidungen der US-Regierung.
"Wir achten nicht nur auf die Ergebnisse der US-Wahlen, sondern auch auf die Maßnahmen der US-Regierungen", sagte Saeed Khatibzadeh, Sprecher des Ministeriums, am Montag in Teheran.
Der Sprecher machte diese Äußerungen am Vorabend der US-Präsidentschaftswahlen, bei denen die Kandidaten der Demokraten und der Republikner, Joe Biden und Donald Trump, gegeneinander antreten.
Khatibzadeh sagte, wenn die neue Regierung, unabhängig davon, wer an ihrer Spitze steht, die Islamische Republik für den Schaden durch die Kündigung des multilateralen Atomabkommens und der Verhängung einseitiger Sanktionen entschädigt, ihre Schritte rückgängig macht und "den terroristischen Krieg stoppt", den sie gegen die iranische Nation begonnen hat, "kann es zum Atomabkommen zurückkehren".
Er wies unterdessen nachdrücklich Vorwürfe zurück, wonach Iran versucht habe, sich in die US-Wahlen einzumischen, und sagte, Teheran sei an solchen Eingriffen „nicht interessiert“.
Die Geschichte, fügte der Sprecher hinzu, zeuge selbst davon, dass es in Wahrheit Washington ist, das sich in der Vergangenheit in die politischen Angelegenheiten Irans eingemischt hat.
Er bezog sich auf den von den USA und Großbritannien entwickelten Putsch von 1953 gegen die demokratisch gewählte Regierung von Mohammad Mosaddeq, der die iranische Ölindustrie verstaatlichte.
Karabach-Konflikt
In Bezug auf Teherans Warnung vor der Anwesenheit von Terroristen an den Nordgrenzen Irans erklärte Khatibzadeh: "Die Islamische Republik ist in dieser Hinsicht nicht tolerant und scherzt mit niemandem."
Teherans Besorgnis über die Anwesenheit von Terroristen in der Region bleibe bestehen, sagte Irans Außenamtssprecher und fügte hinzu, dass dies nicht nur Baku und Jerewan, sondern auch anderen Hauptstädten der Region angekündigt wurde.
In Bezug auf die Initiative Iran zur Lösung der Berg-Karabach-Krise und die Reaktion der Republik Aserbaidschan und Armeniens darauf äußerte Khatibzadeh auch die Hoffnung, dass in den kommenden Wochen ein Schritt in Richtung Frieden und Lösung des Konflikts unternommen werde.
Französische Beleidigung und Terrorismus zwei Seiten einer Münze
Unabhängig davon verwies der Sprecher auf die wiederholten Beleidigungen des französischen Präsidenten Emanuel Macron gegen den Islam in den letzten Monaten.
„Wir dulden keine Beleidigung gegen Propheten, insbesondere nicht gegen den Propheten der Barmherzigkeit. Dies ist ein Teufelskreis, dessen andere Seite der Terrorismus ist, der von denselben westlichen Staaten erzeugt wurde“, sagte Khatibzadeh.
Er merkte jedoch an, der französische Präsident habe sich anscheinend von seiner Position "zurückgezogen" und hoffte, dass Paris seine falschen Schritte Rückgängig macht.
Der Sprecher bezog sich auf ein Interview mit Al Jazeera, das das in Doha ansässige Fernsehsender am Samstag ausgestrahlt hatte und in dem Macron behauptete, er verstehe die Gefühle der Muslime.
Zarif geht auf Lateinamerikatour
Khatibzadeh kündigte ferner an, dass Zarif ab Dienstag eine Tour durch Lateinamerika unternehmen werde, die ihn nach Bolivien, Kuba und Venezuela führt. Der Sprecher erklärte, Teheran sei bereit, auch seine Beziehungen zu Bolivien auf das frühere Niveau zurückzuführen.
Im vergangenen Jahr musste Boliviens Präsident Evo Morales unter dem Druck des Militärs zurücktreten, nachdem die von den USA unterstützte Opposition seinen Wahlsieg in Frage gestellt hatte. Morales 'weitgehend indigene Bewegung für den Sozialismus (MAS) gewann jedoch die jüngsten Präsidentschaftswahlen in Bolivien.