Irans Außenminister: Zeitfenster für die neue US-Regierung wird nicht für immer offen sein
(last modified Sat, 23 Jan 2021 07:45:15 GMT )
Jan 23, 2021 08:45 Europe/Berlin
  • Irans Außenminister: Zeitfenster für die neue US-Regierung wird nicht für immer offen sein

Teheran (ParsToday) - Laut dem Außenminister der Islamischen Republik Iran wird "das Zeitfenster" für die neue Regierung in den USA nicht für ewig offen bleiben.

In einem am Freitag in der amerikanischen Zeitschrift "Foreign Affairs" abgedruckten Artikel wies Mohammad-Dschawad Zarif darauf hin, dass die neue Regierung in Washington vor einer grundlegenden Entscheidung stünde und schrieb darin dazu weiter: "Die Biden-Regierung muss entweder die gescheiterte Politik der Trump-Regierung und - wie sie selbst meinen - die "demütige Politik" der internationalen Zusammenarbeit und des Völkerrechts verfolgen oder die gescheiterten Annahmen der Vergangenheit aufgeben und die Förderung von Frieden und Wohlstand in der Region auf ihre Tagesordnung setzen."

Zarif verwies auch auf „destabilisierende“ US-Aktionen in der Region, wie die Ermordung von General Soleimani, dem Kommandeur der Quds-Brigaden der Revolutionsgarden der Islamischen Republik Iran, und sagte dazu weiter: "Die Vereinigten Staaten haben ihrer langen Liste von Aggressionen gegen den Iran ein unverzeihliches Verbrechen hinzugefügt, indem sie einen prominenten Befehlshaber im Kampf gegen die Terroristengruppe IS und andere militante Gruppen im Irak und in Syrien ermordet haben."

Der iranische Außenminister erinnerte daran, dass die USA den Iran für die Einhaltung eines von den Vereinten Nationen abgesegneten Abkommens effektiv bestraft hatten, indem sie sich aus dem von der UNO anerkannten Abkommen zurückzogen und umfassende Sanktionen und Wirtschaftskriege verhängten. Er fügte hinzu: "Der Iran hat seine nuklearen Fähigkeiten seit Mai 2019 gemäß dem Atomabkommen erheblich ausgebaut."

Zarif fügte hinzu, die neue Biden-Regierung könne das Atomabkommen noch retten, aber nur, wenn sie alle Sanktionen aufhöbe, die seit Trumps Amtsantritt bestehen oder erneut verhängt wurden.

Es gebe keine Möglichkeit, das Atomproblem neu zu verhandeln, sagte er und bekräftigte, abgesehen von der Atomfrage sei der Iran immer bereit gewesen, Fragen zu erörtern, die unsere Region destabilisiert hätten.

Der iranische Außenminister betonte weiter: "Westler und insbesondere US-Amerikaner müssen ihr Verständnis vom Iran und der Region korrigieren, um die Fehler zu vermeiden, die sie in der Vergangenheit immer gemacht haben."

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