IAEA: Iran nutzt fortgeschrittene Zentrifugen zur Urananreicherung in Fordo
Wien (Fars News/ParsToday) - Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat behauptet, Iran habe damit begonnen, Uran in der Atomanlage Fordo mit modernen IR-6-Zentrifugen auf 20 Prozent anzureichern.
Es werde Uranhexafluorid mit einem Reinheitsgrad von fünf Prozent in eine Kaskade von 166 IR-6-Maschinen eingespeist, teilte die IAEA am Mittwoch in einem Bericht mit.
IAEA-Inspektoren hätten am Dienstag die unterirdische Atomanlage in Fordo besucht, hieß es weiter.
Die UN-Behörde erklärte im vergangenen Monat, diese Maschinen seien zwar im Einsatz, jedoch werde das angereicherte Produkt verworfen.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete auch zuvor, Iran setze zwei Kaskaden ein, um Uran auf 60 Prozent anzureichern, was Iran bestätigte.
Irans ständiger Vertreter bei den internationalen Organisationen in Wien Kazem Gharibabadi sagte, diese Maßnahme habe erhebliche Auswirkungen auf die Verbesserung der Qualität und Quantität der von der Atomenergieorganisation der Islamischen Republik hergestellten Radiopharmazeutika.
Zwei Jahre nach dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Gemeinsamen umfassenden Aktionsplan (JCPOA) und dem Versagen der europäischen Partner bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem Abkommen begann Iran unter der Aufsicht der IAEA mit der Reduzierung seiner Verpflichtungen.
Dementsprechend gab Iran am 5. Januar 2020 eine Erklärung ab, in der die Reduzierung seiner Verpflichtungen aus dem JCPOA angekündigt wurde. Demnach würde sich Teheran nicht mehr an die betrieblichen Beschränkungen (darunter Anreicherungskapazität, Anreicherungsprozentsatz, angereichertes Material sowie Forschung und Entwicklung) halten. Das iranische Atomprogramm würde sich nur noch auf seine technischen Bedürfnisse konzentrieren, und die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde wie gewohnt fortsetzen.
Am 23. Februar 2021 hat Iran zur Umsetzung von Artikel 6 des iranischen Gesetzes "Strategische Maßnahmen zur Aufhebung von Sanktionen und zum Schutz der Interessen der iranischen Nation" die IAEA-Aufsicht und die freiwillige Umsetzung des Zusatzprotokolls ausgesetzt.
Die Islamische Republik hat stets erklärt, dass im Falle einer Aufhebung der Sanktionen und bei Erfüllung der Verpflichtungen aus dem JCPOA durch die anderen Vertragsparteien, ihre Ausgleichsmaßnahmen rückgängig gemacht werden.