Iran beruft indischen Botschafter wegen sakrilegischer Äußerungen gegen Prophet Mohammad ein
Teheran (Press TV/ParsToday) - Das iranische Außenministerium hat den indischen Botschafter vorgeladen, um gegen eine Fernsehdebatte zu protestieren, bei der frevelhafte Äußerungen gegen den heiligen Propheten des Islam Mohammad (Friede sei mit ihm) gemacht wurden. Diese lösten große Proteste in der Islamischen Welt aus.
Der Generaldirektor der Südasienabteilung des iranischen Außenministeriums hat am Sonntag den indischen Botschafter vorgeladen, um den starken Protest der iranischen Regierung und des iranischen Volkes gegen die frevelhaften Äußerungen über Prophet Mohammad zu übermitteln, berichtete die Website des iranischen Außenministeriums.
Der indische Botschafter brachte ebenfalls sein Bedauern zum Ausdruck und sagte, dass jegliches Sakrileg gegen den Propheten des Islam in keinster Weise akzeptabel sei.
Er stellte außerdem klar, dass die Kommentare von zwei Beamten der Regierungspartei nicht die Position der indischen Regierung widerspiegelten, die seiner Meinung nach alle Religionen verehre.
Die Sprecherin der regierenden Bharatiya Janata Parei (BJP), Nupur Sharma, äußerte sich kürzlich in einer TV-Debatte aufhetzend über den heiligen Propheten des Islam, was zu einer starken Verurteilung im Land führte und am Freitag auch gewalttätige Zusammenstöße in Kanpur im Bundesstaat Uttar Pradesh auslöste.
Die indische Regierungspartei BJP hat Nupur Sharma am Sonntag aus der Partei ausgeschlossen und sich gleichzeitig von deren beleidigenden Äußerungen distanziert.
Die Partei schloss auch Naveen Kumar Jindal, den Leiter der Medien in Delhi, aus der Partei aus, nachdem er einen Tweet über den Propheten gepostet, diesen aber später gelöscht hatte. Die BJP erklärte, Jindals Ansichten in den sozialen Medien untergrüben die kommunale Harmonie und verstießen gegen die Grundüberzeugungen der Partei.
In einer vorhergehenden Erklärung teilte die BJP mit: „Während der tausendjährigen Geschichte Indiens ist jede Religion aufgeblüht und gediehen. Die Bharatiya Janata Party respektiert alle Religionen und verurteilt nachdrücklich die Beleidigung religiöser Persönlichkeiten jeglicher Religion. Die Bharatiya Janata Party ist auch entschieden gegen jede Ideologie, die Sekten oder Religionen beleidigt oder erniedrigt und fördert solche Menschen oder Philosophien nicht“, fügte sie hinzu.
Infolge der Ereignisse hat der Tweet #الا ـ رسول ـ الله ـ یا ـ مودی (#AnyoneButTheProphetOModi) die sozialen Medien im Sturm erobert und sich die Nummer eins auf Twitter in den arabischen Staaten gesichert.
In einem Tweet am Sonntag entschuldigte sich Nupur Sharma für ihre Kommentare und sagte: „Ich nehme meine Worte zurück, wenn sie die religiösen Gefühle von jemandem verletzt haben.“
Sharmas Äußerungen haben in mehreren muslimischen Ländern, darunter Pakistan, Katar und Kuwait, große Empörung ausgelöst.
Pakistan teilte in einer Erklärung mit, dass es die höchst abfälligen Äußerungen „auf das Schärfste“ verurteile.
„Pakistan ruft die internationale Gemeinschaft erneut auf, die sich schmerzlich verschärfende Situation der Islamophobie in Indien unverzüglich zur Kenntnis zu nehmen“, hieß es.
Auch Kuwait hat den indischen Botschafter einbestellt und erklärt, man habe dem Botschafter eine Protestnote ausgehändigt, in der Kuwait die Äußerungen der Sprecherin der Regierungspartei zurückweise und verurteile.
In der Erklärung des Außenministeriums von Katar heißt es, man begrüße die Entscheidung der indischen Regierungspartei (BJP), die Verantwortlichen für die blasphemischen Äußerungen aus der Partei auszuschließen.
Der indische Botschafter in Doha, Deepak Mittal, wurde am zweiten Tag des hochrangigen Besuchs von Indiens Vizepräsident Venkaiah Naidu und indischen Wirtschaftsführern in diesem Land ins katarische Außenministerium einbestellt, und ihm wurde ein offizielles Protestschreiben ausgehändigt, in dem es heißt, „Katar erwartet eine öffentliche Entschuldigung und die sofortige Verurteilung der besagten Äußerungen der indischen Regierungspartei“.
„Solche islamfeindlichen Äußerungen ohne Bestrafung fortzusetzen, stellt eine ernsthafte Gefahr für den Schutz der Menschenrechte dar“ und „wird einen Kreislauf von Gewalt und Hass auslösen“, fügte das katarische Außenministerium hinzu.
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit verurteilte die sakrilegischen Äußerungen ebenfalls und teilte mit, sie stünden im "Kontext des zunehmenden Hasses und der Schmähungen genüber dem Islam in Indien und den systematischen Praktiken gegen die Muslime in diesem Land".
Die jemenitische Ansarullah-Bewegung verurteilte die beleidigenden Äußerungen der Sprecherin der indischen Regierungspartei gegen Prophet Mohammad (Friede sei mit ihm) ebenfalls als inakzeptabel und stellte fest, dass dies auf den „moralischen Verfall“ der Hintermänner dieser Äußerungen hinweise.