Iranische Justiz: Im Gefängnis verstorbener Schweizer fotografierte Militäranlagen
(last modified Thu, 23 Jan 2025 06:28:15 GMT )
Jan 23, 2025 07:28 Europe/Berlin
  • Iranische Justiz: Im Gefängnis verstorbener Schweizer fotografierte Militäranlagen

PressTV - Ein Schweizer, der sich Anfang des Monats in einem iranischen Gefängnis das Leben nahm, hat nach Angaben der iranischen Justiz vor seiner Festnahme wegen Spionageverdachts Militäranlagen fotografiert.

Justizsprecher Asghar Dschahangir sagte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz zum Selbstmord des Mannes im Gefängnis von Semnan, der Schweizer sei im Oktober als Tourist in seinem Privatwagen über den Grenzübergang Dogharoun, der das afghanische Herat mit dem iranischen Maschhad verbindet, in Iran eingereist.

Er sagte, die Person sei durch mehrere Provinzen gereist, bevor sie die Provinz Semnan erreichte, wo sie in einem militärischen Sperrgebiet festgenommen wurde.

„Diese Person wurde in Namibia geboren und war Schweizer Staatsbürger. Er wurde festgenommen, als er im militärischen Sperrgebiet im Delta fotografierte. Ihm wurde vorgeworfen, in einem Sperrgebiet fotografiert und mit einem feindlichen Staat zusammengearbeitet zu haben. Nach der Verhaftung wurde er ins Gefängnis gebracht und gleichzeitig wurde die Schweizer Botschaft in Teheran über den Fall informiert“, so der Sprecher.

Dschahangir merkte an, dass die Wünsche des Gefangenen während seiner Haftzeit dank der Zusammenarbeit mit der iranischen Gefängnisorganisation erfüllt worden seien.

„Am Tag des Vorfalls schaltete er nach dem Frühstück in Abwesenheit seines Zellengenossen den Strom in der Zelle ab, schnitt einen Vorhang in der Toilette an einer Stelle auf, die von den Kameras nicht erfasst wurde, und erhängte sich. Das Gefängnispersonal reagierte sofort, als es über den Vorfall informiert wurde, und traf am Tatort ein, aber trotz ihrer Bemühungen starb der Mann“, fügte er hinzu.

Die Schweiz hatte zuvor detaillierte Informationen über die Gründe der Verhaftung des als 64-jährigen Schweizer beschriebenen Mannes verlangt und eine umfassende Untersuchung der Umstände seines Todes Anfang des Monats gefordert.

„Mit Erlaubnis der iranischen Gefängnisbehörde hat eine Delegation der Schweizer Botschaft in Begleitung eines Vertrauensarztes den Leichnam untersucht und den Selbstmord bestätigt. Anschließend wurde der Leichnam in die Teheraner Gerichtsmedizin überführt und im Beisein von Vertretern der Schweizer Botschaft übergeben“, sagte Dschahangir.