Befürchtung Israels: Der Weg zu Jerusalem, führt durch Irak
(last modified Tue, 21 Jan 2020 12:07:55 GMT )
Jan 21, 2020 13:07 Europe/Berlin
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Teheran (ParsToday/PressTV) - Nach der rechtswidrigen Ermordung von General Qassem Soleimani in Bagdad fordern die Menschen im Irak und in Iran den Abzug der USA aus dem Nahen Osten.

Aber wenn dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht, welche Auswirkungen wird dann eine mangelnde Präsenz der USA im Nahen Osten auf Israel haben, und würde dies den möglichen Beginn von einem Ende der israelischen Besetzung in Palästina bedeuten?

Der erste Schritt zur Vertreibung des gesamten US-Militärpersonals aus der Region besteht darin, die Vereinigten Staaten zum Abzug aus dem Irak zu zwingen. Wenn sie aus diesem Land vertrieben sind, werden die USA auch nicht mehr in Syrien bleiben können, da sie nicht mehr fähig sein werden ihr Personal in ausreichendem Maße zu unterstützen. Für den US-Präsidenten Trump bedeutet dies, dass sein Traum, sich am Öl der ganzen Region zu bereichern, langsam vergeht.

Derzeit sind im Irak offiziell rund 5.000 Soldaten stationiert, die auf mehrere militärische Einrichtungen und Stützpunkte im ganzen Land verteilt sind. In Syrien sind es Hunderte bzw. mehr als Tausend, die rund um die al-Omar-Ölfelder in Deir az Zor (Ostsyrien) stationiert sind. Sowohl in Syrien als auch im Irak ist die Präsenz der USA eine Verletzung der territorialen Integrität eines anderen Staates und stellt zudem eine Verletzung des Völkerrechts dar.

Zu Ungunsten der USA ist der Irak nun zum ersten Mal seit der US-Invasion im Jahr 2003 ein unabhängigeres Land geworden. Dies ist zu einem großen Teil der Haschd al-Schaabi zu verdanken, die offiziell den irakischen Streitkräften angehören. Zum Anderen ist es auch auf die Entscheidung der Iraker zurückzuführen, die von den USA unterstützte Kandidaten für das Premierministeramt ablehnten, und stattdessen Adel Abdul Mehdi wählten. Ihre Abkehr vom Diktat der Vereinigten Staaten ist deshalb so wichtig, da nach einem Rückzug der USA aus dem Irak sich die Politik des Landes weiter von den westlichen Interessen entfernen wird. Zudem hätte Israel, dem es solange die USA den Luftraum des Landes kontrollieren freisteht, Ziele im Irak zu bombardieren, keine sichere Möglichkeit mehr, dies zu tun.

Ein wichtiger Faktor in der Nahostpolitik der USA war seit dem Krieg im Juni 1967 der Schutz des zionistischen Regimes und seiner Interessen in der westasiatischen Region. Die Zionisten und die pro-israelischen Lobbygruppen spielen in den USA eine wichtige Rolle, und versuchen seit jeher die USA in mehrere Regimewechsel-und Stellvertreterkriege zu stürzen.

Die USA fungieren als Beschützer Israels in Westasien und haben dazu beigetragen, die Beziehungen zwischen dem israelischen Regime und Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Bahrain zugunsten des zionistischen Regimes zu normalisieren und die Beziehungen zu anderen kooperierenden arabischen Staaten aufrechtzuerhalten. Wären da zum Beispiel nicht die jährlichen 2 Milliarden Dollar Auslandshilfen, die an Ägypten gezahlt werden, würde der ägyptischen Staat wahrscheinlich gegensätzliche Interessen verfolgen. Saudi-Arabien wird auch in wirtschaftlicher Hinsicht weitgehend von den Vereinigten Staaten kontrolliert.

Da jedoch der Libanon, Syrien und der Irak sich nicht dem Westen zu Diensten stellen, haben die USA und Israel alles dran gesetzt, um diese Staaten oder zumindest ihre Regierungen bzw. Widerstandsbewegungen, die ihnen nahestehen, zu zerstören.

Der Grund, warum Israel so leicht in der Lage ist, auf dem syrischen Golan zu bleiben, ist die Macht, die die USA in der Region ausüben, und die Konsequenzen, mit denen sowohl der Libanon als auch Syrien konfrontiert wären, wenn sie zur Eigeninitiative greifen, um ihr gestohlenes Territorium zurückzugewinnen. In ähnlicher Weise versucht Israel, in libanesischen Gewässern befindliche Ressourcen zu stehlen, die es nur mit Unterstützung der USA für sich beanspruchen konnte.

Das Gleiche gilt für die anhaltende Besetzung, der Annexion von palästinensischen Gebieten und den Völkermord bzw. die ethnische Säuberung der Palästinenser. Wenn die USA nicht als Mobber der Region existieren würden, wäre das Leiden der Palästinenser längst vorbei.

Nach einer Verbannung der USA aus dem Nahen Osten, würde es nicht lange dauern, bis Israel gezwungen wäre, seine Verbrechen zu beenden. Schon jetzt hat das israelische Regime durch die Operation der irakischen Streitkräfte gegen die kurdische Regionalregierung (KRG), die günstige Versorgung mit Erdöl aus Kirkuk verloren, die 77% seines Bedarfs an Rohöl deckte. Dies war nur ein Vorgeschmack darauf, wozu irakische Streitkräfte in der Lage sind, wenn sie in ihrem eigenen souveränen Interesse handeln.

Unabhängig davon, ob die USA unter diplomatischem Druck des Iraks oder gewaltsam vertrieben werden, wird das israelische Regime in der Region eine entscheidende Niederlage erleiden. Ihrer Machtprojektion, die sie durch das US-Militär erlangt haben, würde ein Ende gesetzt.

Letztendlich bedeutet der Abzug der USA aus dem Irak und Syrien das Scheitern ihrer Bemühungen, die regionale Widerstandsachse zwischen Iran, Irak, Syrien, Libanon und Palästina zu zerbrechen.

Ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten kann Israel nicht so existieren, wie bislang. Ohne die Unterstützung der USA erwachen die Zionisten in naher Zukunft, und sehen, dass sie im souveränen Staat Palästina leben. Es scheint also, dass der Weg zu Jerusalem, durch den Irak führt.

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