NATO will neue Kommandozentralen errichten

Brüssel (Parstoday/dpa) - Die Nato-Mitgliedstaaten haben sich am Mittwochabend bei einem Treffen in Brüssel auf den Aufbau von zwei neuen Planungs- und Führungszentren, mit dem Ziel, den sogenannten russischen Bedrohungen entgegenzuwirken, geeinigt.

Ein Hauptquartier soll Truppenverlegungen innerhalb Europas führen. Das zweite soll Marineeinsätze im Atlantik steuern können, um im Kriegsfall den Seeweg zwischen den USA und Europa frei zu halten. Die Pläne sind eine Reaktion auf die als aggressiv wahrgenommene Politik Russlands.

Deutschland gilt wegen seiner zentralen Lage als möglicher Standort für ein neues Nato-Logistikkommando für Truppenbewegungen innerhalb Europas.

Dem Bericht zufolge sei es möglich, dass Marinestützpunkte einiger Länder wie Spaniens, Portugals, Frankreichs und den USA künftig als Nato-Hauptquartiere genutzt werden. Endgültige Entscheidungen seien jedoch noch nicht getroffen worden. Detailplanungen sollen nun bis zum Treffen der Verteidigungsminister im Februar erfolgen.

Als Abschreckung gegen Moskau wurden zuletzt bereits mehrere Tausend Soldaten im Baltikum und in Polen stationiert, die im Ernstfall von einer schnellen Eingreiftruppe Verstärkung bekommen sollten. Moskau hatte mehrmals vor einem Ausbau der Nato-Hauptquartiere in der Nähe seiner Grenzen gewarnt und verkündet, Gegenmaßnahmen zu treffen.