Massenkundgebung in Simbabwe: Tausende fordern Aufhebung der Sanktionen durch USA und EU
(last modified Sat, 26 Oct 2019 14:42:06 GMT )
Oct 26, 2019 16:42 Europe/Berlin
  • Massenkundgebung in Simbabwe: Tausende fordern Aufhebung der Sanktionen durch USA und EU

Simbabwe (Parstoday) - Tausende Demonstranten in weißen T-Shirts sind in Simbabwes Hauptstadt auf die Straße gegangen und haben die Vereinigten Staaten und die Europäische Union aufgefordert, die "teuflischen" Sanktionen aufzuheben, die sie seit fast zwei Jahrzehnten gegen den Präsidenten des Landes und mehreren anderen hochrangigen Beamte verhängt haben.

Die Demonstranten versammelten sich am Freitag auf dem Robert Mugabe Platz in Harare, bevor sie zum Nationalen Sportstadion marschierten, wo Präsident Emmerson Mnangagwa eine Ansprache hielt. Sie skandierten Parolen wie "Nieder mit den Sanktionen", während sie Plakate mit dem Slogan "fort mit den Sanktionen" und "Solidaritätsmarsch gegen Sanktionen" trugen. Die Anhänger des Präsidenten bezeichneten die Sanktionen als böswillig und eine Massenvernichtungswaffe gegen die Menschheit.

Die USA hatten bereits gegen 85 Personen, darunter Mnangagwa und den verstorbenen Ex-Präsidenten Robert Mugabe, sowie anderen Mitgliedern der regierenden ZANU-PF-Partei im Jahr 2001, Sanktionen verhängt. Die Sanktionen wurden seitdem auf 56 Unternehmen bzw. Organisationen ausgeweitet. Washington verhängte zudem ein Verbot für Waffenlieferungen in das afrikanische Land. Die europäischen Sanktionen richteten sich gegen bestimmte Personen, die sowohl in der Regierung arbeiten als auch ihr nahestehen.

In seiner Rede am Freitag beschrieb Mnangagwa die Maßnahmen als ein "Krebsgeschwür", das die Wirtschaft des Landes befallen hätte. "Wir wissen sehr gut, dass die Sanktionen weder klug noch zielgerichtet sind", sagte er vor der großen Menschenmenge. "Ihre Auswirkungen auf unser tägliches Leben sind unermesslich und die Folgen sind schrecklich", fügte der Präsident hinzu.

Die simbabwische Bevölkerung leidet unter schweren wirtschaftlichen Problemen, die durch die weltweit höchste Inflationsrate in diesem Land hervorgerufen wird. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag die jährliche Inflationsrate in Simbabwe im August bei 300 Prozent.

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