Deutsches Kabinett stimmt Ausbau militärischer Präsenz in Afghanistan zu
(last modified Thu, 25 Feb 2021 11:24:57 GMT )
Feb 25, 2021 12:24 Europe/Berlin
  • Deutsches Kabinett stimmt Ausbau militärischer Präsenz in Afghanistan zu

Berlin (ParsToday/PressTV) - Die Bundesregierung hat zugestimmt, ihre Militärmission in Afghanistan bis 2022 zu verlängern.

Wenn die Entscheidung vom Mittwoch vom Unterhaus des Parlaments gebilligt wird, wird das derzeitige Afghanistan-Mandat, das Ende März ausläuft, bis zum 31. Januar 2022 verlängert.

Mehrere Fraktionen im Parlament, nicht zuletzt die liberale FDP und Die Linke, haben kürzlich nach 20 Jahren militärischer Präsenz in Afghanistan eine Strategie des Rückzugs gefordert. In Deutschland sind im Rahmen der NATO-Mission, dem zweitgrößten Kontingent nach den USA, rund 1.100 Soldaten nach Nordafghanistan entsandt worden.

Das neue Mandat wird die Monate nach den Parlamentswahlen im September abdecken, die zur Bildung einer neuen deutschen Regierung erforderlich sind. Eine neue Entscheidung über die deutsche Militärpräsenz wird vom neuen Parlament getroffen.

Die NATO entsandte nach der von den USA geführten Invasion von 2001 Streitkräfte nach Afghanistan, was die Unsicherheit in Afghanistan vergrößerte.

Die Vereinigten Staaten haben unter dem früheren Präsidenten Donald Trump im Februar 2020 eine Vereinbarung mit den Taliban in Katar getroffen, wonach die USA und ihre NATO-Verbündeten voraussichtlich alle Truppen in 14 Monaten abziehen werden.

Die Regierung von Präsident Joe Biden hat jedoch angekündigt, sich bis Mai nicht zu einem vollständigen Rückzug zu verpflichten. Die NATO hat auch erklärt, dass sie ihre Streitkräfte nicht "vor dem richtigen Zeitpunkt" aus Afghanistan abziehen wird, da die Taliban "die Bedingungen nicht erfüllt haben".

Die Taliban haben gewarnt, je länger die US-Streitkräfte in Afghanistan bleiben, desto mehr Truppen werden getötet.

Trump reduzierte in seinen letzten Tagen im Amt die Zahl der US-Truppen in Afghanistan auf 2.500, den niedrigsten Stand seit 2001.