Syrien protestiert gegen Eröffnung eines YPG-Büros in der Schweiz
Damaskus (Fars News) - In einem Protestschreiben an das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in der Schweiz hat das syrische Außenministerium gestern die Eröffnung einer sogenannten 'Vertretung der Autonomen Verwaltung von Nord- und Ostsyrien' in Genf verurteilt.
Das syrische Außenministerium sah die Eröffnung eines Büros der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in der Schweiz als Einmischung in interne Angelegenheiten Syriens an.
Die Entscheidung der Berner Regierung sei provokativ und widerspreche den internationalen Vorschriften sowie der UNO-Charta und werde als Einmischung in interne Angelegenheiten anderer Länder sowie als Missachtung der Souveränität und Unabhängigkeit der Staaten angesehen, hieß es im Schreiben des syrischen Außenministeriums.
Damaskus bezeichnete außerdem die sogenannte Vertretung der Autonomen Verwaltung von Nord- und Ostsyrien als illegal, deren Mitglieder ohne Genehmigung der zentralen Regierung bewaffnet wurden und keine Rechtspersönlichkeit besitzen.
Syrien hat auch die Schweizer Regierung aufgefordert, ihre Entscheidung zu überdenken, die Eröffnung solcher illegaler Büros nicht zuzulassen, was die Anerkennung dieser Gruppe bedeutet.
Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hatten zuvor die Eröffnung eines Büros in der Schweiz für den Ausbau der Beziehungen zu EU-Ländern angekündigt.
Die sogenannte Autonome Verwaltung von Nord- und Ostsyrien gab am 17. März 2016 in Anwesenheit einiger kurdischer Parteien in der syrischen Stadt Rmelan ihre Existenz bekannt. Gastgeber des Treffens war die kurdische Partei der Demokratischen Union Syriens (PYD), die bisher kein Land offiziell anerkannt hat, obwohl westliche Länder umfassend mit dieser Partei zusammenarbeiten und sie der wichtigste Verbündete der USA in Syrien ist.