Jordanische Abgeordnete verlassen Parlamentssitzung aus Protest gegen Abkommen mit Israel
(last modified Thu, 09 Dec 2021 11:21:59 GMT )
Dez 09, 2021 12:21 Europe/Berlin
  • Jordanische Abgeordnete verlassen Parlamentssitzung aus Protest gegen Abkommen mit Israel

Amman (ParsToday/PressTV) - Aus Protest gegen ein umstrittenes Wasser-für-Energie-Abkommen mit Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich Dutzende jordanische Abgeordnete aus einer Parlamentssitzung zurückgezogen.

Abdel Karim al-Daghmi, der Sprecher des Repräsentantenhauses, hat am Mittwoch beschlossen, die Sitzung, in der der Vertrag erörtert werden sollte, auf Montag zu verschieben, da das Verlassen der Sitzung durch die Parlamentarier zu einem Verlust der Beschlussfähigkeit geführt hatte.

Am Mittwoch versammelten sich jordanische Demonstranten vor dem Unterhaus des jordanischen Parlaments in Amman, um die Aufhebung des Abkommens zu fordern.

Die Demonstranten trugen Transparente mit der Aufschrift „Nieder mit den Schandabkommen mit der zionistischen Entität“ und „Der Wasser-für-Energie-Deal ist ein neues Verbrechen gegen die Heimat und Bürger“.

Im vergangenen Monat unterzeichneten Jordanien, Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate das Abkommen im Beisein des US-Klimabeauftragten John Kerry. Die Initiative unterliegt einer Durchführbarkeitsuntersuchung.

Im Rahmen des Abkommens würde Jordanien 600 Megawatt Strom an Israel liefern, der aus einer Solaranlage stammt, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten gebaut werden würde – dem ersten arabischen Land am Persischen Golf, das letztes Jahr die Beziehungen zu Tel Aviv normalisierte –, während Israel das wasserknappe Jordanien im Gegenzug mit 200 Millionen Kubikmeter entsalztes Wasser versorgen würde.

Nachdem die Vereinbarung bekannt gegeben wurde, erschütterten mehrere Demonstrationen Jordanien und es wurden Rufe laut, die Verbindungen zu Tel Aviv abzubrechen und das Projekt zu beenden.

Jordanien unterzeichnete 1994 ein sogenanntes Friedensabkommen mit Israel, doch die Jordanier sind mit ihrer Regierung uneins und lehnen jede Form der Normalisierung der Beziehungen zum Besatzungsregime ab.

Die überwiegende Mehrheit der Araber ist gegen eine Normalisierung und unterstützt die palästinensische Sache.

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