Dutzende Rohingya-Flüchtlinge erreichen Indonesien, während 180 weitere gestorben sind
Banda Aceh (Reuters) - Ein Boot mit über 57 Rohingya-Flüchtlingen erreichte am Sonntag die Küste der indonesischen Provinz Aceh im Westen, während befürchtet wird, dass ein weiteres Boot mit 180 Rohingya-Flüchtlingen mit allen an Bord versunken ist.
Die 57 Flüchtlinge, alle männlich, waren fast einen Monat auf See nachdem ihr Schiffsmotor einen Schaden genommen hatte, bevor sie die Küste von Aceh erreichten. Der Leiter der Einwanderungsbehörde von Banda Aceh, Telmaizul Syatri, sagte lokalen Medien, dass die Flüchtlinge derzeit in einer Einrichtung der örtlichen Regierung sind. Er fügte hinzu, dass seine Abteilung immer noch mit zwei UN-geführten Flüchtlingsorganisationen in Verbindung stehe.
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) sagte am Wochenende, er befürchte, dass ein Boot, das seine Reise Ende November in Bangladesch begonnen hatte, auf See vermisst werde, wobei alle 180 an Bord vermutlich tot seien.
Fast 1 Million Rohingya aus Myanmar leben in überfüllten Einrichtungen im mehrheitlich muslimischen Bangladesch, darunter Zehntausende, die aus ihrem Heimatland geflohen sind, nachdem das Militär 2017 eine tödliche Razzia gegen sie durchgeführt hatte. Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar wird den meisten Rohingya die Staatsbürgerschaft verweigert und sie werden als illegale Einwanderer aus Südasien gesehen.
Zwei Boote mit insgesamt 230 Rohingya-Flüchtlingen, darunter Frauen und Kinder, landeten im November an der Küste der indonesischen Provinz Aceh, während die srilankische Marine in diesem Monat 104 Rohingya rettete, die hilflos vor der Nordküste der Insel im Indischen Ozean umhertrieben.