Jul 18, 2016 06:34 CET

"Wir gingen mit einigen Freunden in der Richtung, in der dieses Unglück geschah. Die Menschen konnte sich in keiner Richtung mehr bewegen, und alle versuchten,  sich aus dieser Lage zu befreien.

Nach 30-45 Minuten, wobei sich die Menge kurz vor dem Ersticken befand, gelang es einigen Pilgern, über die Absperrungsgitter auf die Zeltdächer zu klettern. Aber die anderen, die stecken geblieben waren, wurden aufeinander gepresst, so dass auch das Atmen fast unmöglich wurde. Dann fielen  viele der Pilger, die schwächer waren und sich  nicht mehr  aufrecht halten konnten, auf den Boden.  Sie wurden von anderen getreten und so kamen viele von ihnen ums Leben.

Die Menschenmenge war so dicht aneinander gepresst, sodass auf jedem Quadratmeter 6-7 Personen standen. Deshalb konnte niemand mehr richtig atmen.

Nach einer Stunde waren Wärme, Durst und der Druck von allen Seiten so groß, dass viel mehr Menschen sterben mussten. Menschen wie ich, die etwas stärker waren, konnten etwa 45 Minuten länger diesen Zustand aushalten. Dann verlor auch ich die Kraft in meinen Beinen und Armen, es wurde mir schwindlig und ich fiel auf den Boden. Zwei mal zog ich mich hin und her und konnte wieder aufstehen, es gelang mir aber nicht, mich länger aufrecht zu halten und so fiel ich neben den Leichen, deren Bilder Sie vielleicht im Fernsehen gesehen haben, wieder zu Boden. Da waren auch einige Iraner neben mir, die anderen waren Bürger anderer Länder wie Afrikaner und andere.  

Ich und meine Freunde strengten uns an, um atmen zu können, hatten aber keine Kraft mehr. Da riefen wir: "Oh Gott! Oh Prophet!  Die anderen Iraner riefen auch "Oh Imam Mahdi" (Herr der Zeit/12. Imam)! Aber durch die große Hitze mussten viel mehr Menschen sterben.

Neben mir kämpften 4-5 Personen mit dem Tod. Wir hatten noch etwas Wasser und mussten auch diesen Menschen etwas Wasser geben. Dann versuchten wir, wieder aufzustehen. Aber wir konnten uns nur ein bisschen bewegen. Einmal schaute ich zurück und stellte fest, dass sich eine Menschenmenge bewegt, aber als ich genauer hinschaute, sah ich, dass ein etwa 3x5 Meter großes Gitter auf eine Menschenmenge gefallen ist. Diese  Pilger waren unter diesem Gitter gefangen. Ich glaubte, dass wir uns auf keinen Fall  mehr retten können und dies die letzten Sekunden meines Lebens sind. Aus diesem Grunde sagte ich meinem iranischen Freund, der neben mir auf dem Boden lag: „Wenn du am Leben bleibst, sollst du wissen, dass ich hier liege." Wir dachten, dass wir unmöglich gerettet werden können. Um uns herum waren viele Tote und  wir hatten die Hoffnung verloren. Da hörten wir, dass saudische Sicherheitsleute gekommen sind. Es gelang ihnen den Raum zu öffnen und wir konnten wieder aufstehen. Wir waren also gerettet.

Auf jeden Fall  war da ein Wunder geschehen und das konnte nichts anderes als ein Wunder sein!

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