Irans Weg zur Petrochemie-Großmacht
Press TV - Mehr als 70 in- und ausländische Unternehmen und ihre Vertreter nehmen am 15. Iran Petrochemical Forum (IPF) am 4. und 5. August 2024 in Teheran teil, das unter dem Motto „Saubere Technologie“ steht und das Ziel hat, neue Horizonte für eine nachhaltige Entwicklung in der petrochemischen Industrie zu erkunden.
Hassan Abbaszadeh, der Planungs- und Entwicklungsdirektor der National Petrochemical Company (NPC), erklärte bei der Eröffnung des zweitägigen Forums am Sonntag, dass die effektive Beteiligung und Unterstützung privater und öffentlicher Sektoren bei der Durchführung des Forums eine bessere Zukunft verheiße.
Die Petrochemie gilt als strategische Industrie, deren kontinuierliche Entwicklung die iranische Wirtschaft gegen die Auswirkungen der Sanktionen bewahren kann.
Seit Jahrzehnten verhängen die USA Sanktionen gegen die iranische Öl- und Gasindustrie, um dem Land diese wichtigste Einnahmequelle zu entziehen. Diese Maßnahmen haben zeitweise die Rohölexporte lahmgelegt, nicht jedoch den Verkauf von Treibstoff und Petrochemieprodukten, der in den letzten Jahren boomte.
Iran exportierte im Jahr 2020 Petrochemikalien und Erdölprodukte im Wert von nahezu 20 Milliarden US-Dollar, das ist das Doppelte des Wertes seiner Rohölexporte.
Laut Morteza Shahmirzaie, dem Geschäftsführer von NPC, gibt es im Land nahezu 75 petrochemische Komplexe mit einer Jahreskapazität von 95 Millionen Tonnen, die bis 2025 auf 140 Millionen Tonnen steigen soll. Sie stellen 550 Arten petrochemischer Produkte her und diese Zahl soll durch neue Investitionen weiter ausgebaut werden.
Im Rahmen der vom Revolutionsführer Ayatollah Khamenei skizzierten allgemeinen Politik, einer auf das Meer ausgerichteten Entwicklung, stehen die Küsten des Persischen Golfes und des Golfes von Oman im Mittelpunkt der Expansionspläne Irans für die petrochemische Industrie.
In Assaluyeh, Siraf, Kangan, der energieintensiven industriellen Sonderwirtschaftszone Parsian und Lamerd wird an mehreren wichtigen strategischen Projekten gearbeitet.
Der Mokran Petrochemical Complex (MPC) wird bis zum März 2025 online gehen. Damit wird Chabahar im Südosten Irans nach Mahshahr und Assaluyeh zum drittgrößten Petrochemiewerk des Landes.
Shahmirzaie sagte, dass der Schlüssel zu Wachstum und Entwicklung der petrochemischen Industrie darin bestehe, ihre Bedürfnisse zu internalisieren und sich auf heimische Energie zu verlassen.
"Das Land ist bei der Herstellung von Katalysatoren für den Erdölsektor sowie für die Kunststoff- und Chemieindustrie bereits nahezu autark. „Irans petrochemische Industrie ist auf dem Weg zu Entwicklung und Fortschritt auf die Kraft und das Fachwissen Irans und des lokalen Wissens angewiesen“, sagte er.