UNRWA stoppt Hilfslieferungen über wichtigen, von Israel kontrollierten Grenzübergang

Press TV - Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina, UNRWA, hat die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den Grenzübergang Karem Abu Salem aufgrund zahlreicher von Israel verhängter Beschränkungen für das abgeriegelte palästinensische Gebiet ausgesetzt.

In einem Beitrag auf X am Sonntag erklärte der UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini, dass die andauernde Belagerung, die Einschränkungen, die mangelnde Sicherheit und die gezielten Angriffe auf die örtliche Polizei durch Israel es unmöglich machten, humanitäre Operationen im Gazastreifen durchzuführen.

„Wir unterbrechen die Lieferung von Hilfsgütern über Karem Abu Salem… Die Straße dieses Grenzübergangs ist seit Monaten nicht mehr sicher. Am 16. November 2024 wurde ein großer Konvoi mit Hilfslieferungen von bewaffneten Banden gestohlen. Am Samstag versuchten wir, auf derselben Route ein paar Lastwagen mit Lebensmitteln hineinzubringen, sie wurden uns alle genommen“, schrieb Lazzarini weiter.

„Die Verantwortung für den Schutz der Hilfskräfte und Hilfsgüter liegt bei Israel als Besatzungsmacht. Israel muss dafür sorgen, dass die Hilfsgüter sicher nach Gaza gelangen und darf keine Angriffe auf humanitäre Helfer ausführen“, so der UNRWA-Leiter.

„Ich fordere erneut einen Waffenstillstand, der auch die sichere und ununterbrochene Lieferung von Hilfsgütern an die Menschen in Not gewährleistet“, hieß es weiter.

Die Entscheidung fiel, nachdem die israelischen Besatzertruppen bei einem Drohnenangriff auf Khan Yunis im Süden des Gazastreifens ein Zivilfahrzeug der Weltküche (World Central Kitchen /WCK) ins Visier genommen hatten. 5 Menschen kamen ums Leben, darunter 3 Helfer der Wohltätigkeitsküche.

Schon im April 2024 wurden in Deir al-Balah 7 internationale Helfer getötet, als sie in 3 Fahrzeugen der Hilfsorganisation unterwegs waren.

Aufgrund der wachsenden humanitären Krise im Gazastreifen haben viele Menschen keinen Zugang mehr zu ausreichend Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung.