Deutschland steigt aus dem Energiecharta-Vertrag aus
(last modified Sat, 12 Nov 2022 07:47:24 GMT )
Nov 12, 2022 08:47 Europe/Berlin
  • Deutschland steigt  aus dem Energiecharta-Vertrag aus

Berlin (ParsToday/IRNA) - Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums zufolge wird Deutschland nach jahrelangen Protesten von Klimaschützer gegen den Energiecharta-Vertrag (ECT) und zwei Jahren erfolgloser Verhandlungen über dessen Reform aus dem Anti-Klima-Abkommen ECT aussteigen.

Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, teilte  am Freitagabend dazu mit: „Wir richten unsere Handelspolitik konsequent am Klimaschutz aus, deshalb steigen wir aus dem Energiecharta-Vertrag aus.“

Das 1998 in Kraft getretene Abkommen soll Investitionen in Energieprojekte schützen und steht bei Umweltorganisationen schon länger in der Kritik.

Mit diesem Schritt schließt sich Deutschland, Frankreich und den Niederlanden an, die zuvor aus dem ECT ausgestiegen sind.

Italien stieg  bereits 2016 aus dem ECT aus.

Brantner  fügte hinzu: Diese Aktion ist auch ein wichtiger Hinweis auf die Klimakonferenz der Vereinten Nationen.

ECT-Kritiker begründen die Ausstiegsforderung damit, dass der Energiecharta-Vertrag die Energiewende blockiere, wirksamen Klimaschutz behindere und Deutschland Milliarden an Steuergeldern kosten könne.

Hingegen treten die EU-Kommission und einige Mitgliedstaaten dafür ein, die wenigen Verbesserungen nicht zu gefährden und deshalb dem Ergebnis der Modernisierungsverhandlungen zuzustimmen

ECT  sollte nach dem Ende des Kalten Kriegs die Integration der Energiesektoren bewirken und ermöglicht Unternehmen Klagen bei entgangenen Gewinnen.

Ganz im Gegenteil haben Konzerne  den ECT in den vergangenen Jahren für teilweise milliardenschwere Klagen gegen Staaten genutzt, die aus fossilen Energien aussteigen oder höhere Umweltschutzstandards einführen wollten.