Tausende Ärzte in Deutschland streiken und fordern Gehaltserhöhungen inmitten hoher Inflation
Berlin - Tausende Ärzte in kommunalen Krankenhäusern in ganz Deutschland haben in einem bundesweiten Streik eine Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen angesichts der anhaltenden Preissteigerungen bei Konsumgütern gefordert.
Zu der Arbeitsniederlegung am Dienstag hatte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund aufgerufen, die einen rückwirkenden Ausgleich der hohen Inflation sowie eine Gehaltserhöhung um 2,5 Prozent forderte.
Social-Media-Bilder von streikenden Ärzten in der Stadt Frankfurt zeigten die Demonstranten in orangefarbenen Westen mit schwenkenden Unionsflaggen auf dem Römerbergplatz der Stadt.
Ärzte erwarten ein „faires Angebot, das ihrer hohen Arbeitsbelastung entspricht und die Preissteigerungen seit der letzten Gehaltserhöhung berücksichtigt“, sagte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes, in einer in Presseberichten zitierten Stellungnahme.
Die Gewerkschaft betonte jedoch, dass die medizinische Notfallversorgung aller Patienten von der Streikaktion unberührt bleibe.
Nach vier Verhandlungsrunden mit dem Verband kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) laufen die Tarifverhandlungen über die Gehälter von knapp 60.000 Ärzten in kommunalen Krankenhäusern noch immer.
Nach Angaben des Verhandlungsführers der Gewerkschaft seien die Gespräche zwischen dem Marburger Bund und dem VKA jedoch ins Stocken geraten und die Geduld der Ärzte mit den Arbeitgebern sei „erschöpft“.
Lokalen Medienberichten zufolge hat der VKA neben einer vorgeschlagenen Gehaltserhöhung ab 2024 lediglich eine einmalige Zahlung von 3.000 Euro als Inflationsausgleich angeboten.
„Wir konnten in der Verhandlungsrunde mit dem Marburger Bund vorletzte Woche deutliche Fortschritte erzielen“, sagte Wolfgang Heyl, Verhandlungsführer und Vorsitzender des VKA-Gruppenausschusses für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, und wies die Streikaktion als „völlig unbegründet“ zurück .