Iran begrüßt Waffenstillstandsabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan
Teheran (Press TV) - Iran hat das jüngste Abkommen zwischen Armenien und der Republik Aserbaidschan zur Einstellung der militärischen Auseinandersetzungen in der Region Berg-Karabach begrüßt.
Das iranische Außenministerium teilte am Dienstag in einer Erklärung mit, Iran hoffe, dass das Abkommen "zu endgültigen Vereinbarungen für die Schaffung eines nachhaltigen Friedens im Kaukasus führen wird".
Am späten Montagabend haben sich der Regierungschef von Armenien und der Präsident von Aserbaidschan auf ein Ende aller Kampfhandlungen verständigt. Die neue Waffenruhe kam unter Vermittlung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zustande, und trat am Dienstag in Kraft.
Der alte Konflikt zwischen der Republik Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach ist am 27. September 2020 erneut aufgeflammt. Russland versuchte mehrmals, die beiden Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen.
Iran, der sowohl an Armenien als auch an Aserbaidschan grenzt, hat zuvor angeboten, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln. Zuletzt hat die Islamische Republik Iran eine spezifische Friedensinitiative zur Beendigung des Konflikts vorgeschlagen, die Russland genau prüfen wollte.
Das iranische Außenministerium wies darauf hin, dass die iranische Friedensinitiative in den Inhalt des Waffenstillstandsabkommens integriert worden sei.
Das iranische Außenministerium erklärte, Iran betone weiterhin die Grundsätze, die Souveränität und territoriale Integrität der Länder zu respektieren, international anerkannte Grenzen nicht zu ändern, besetzte Gebiete zu befreien, den Vertriebenen die Rückkehr zu ermöglichen, die Sicherheit und die Rechte von Minderheiten zu respektieren und alle Extremisten und ausländische Milizen aus der Region zu vertreiben.
Am Dienstag hatte Russland angekündigt, Friedenstruppen nach Berg-Karabach zu entsenden, um die Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens zu überwachen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die russischen Friedenstruppen in der Region Berg-Karabach entlang des Lachin-Korridors (der Karabach mit Armenien verbindet) stationiert werden.
Das iranische Außenministerium erklärte, Iran sei bereit, den russischen Friedenstruppen zu helfen, ihre Positionen entlang der Kontaktlinien im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens einzunehmen.
Unabhängig davon sagte der Stabschef des iranischen Präsidenten Mahmoud Vaezi am Dienstag, dass Iran froh sei, dass die Einigung erzielt worden sei.
Berg-Karabach ist international als Teil Aserbaidschans anerkannt, hat aber eine vorwiegend armenische Bevölkerung.
Der Berg-Karabach-Konflikt ist alt. In den 1990er Jahren kam es zu einem Krieg, bei dem 30.000 Menschen ums Leben kamen
Die neuen Kämpfe sind der größte Ausbruch des Konflikts seit einem Waffenstillstand im Jahr 1994, der aber den Konflikt nicht endgültig beenden konnte.