Rohani warnt Irak vor kompliziertem US-Spiel in der Region
Teheran/Bagdad (ParsToday/Press TV) - Präsident Hassan Rohani hat den benachbarten Irak vor den Folgen der US-Politik der Doppelmoral bei ihrem sogenannten Kampf gegen den Terrorismus in Westasien gewarnt.
Bei einem Telefongespräch mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kazimi am Dienstag sagte Rohani, dass die USA eine Politik der Doppelmoral bei ihrer Kampagne gegen den Terrorismus in der Region verfolgten und dass ihr Vorgehen an der irakisch-syrischen Grenze den regionalen Interessen zuwiderlaufe.
Präsident Rohani bezog sich offenbar auf die jüngsten US-Razzien gegen die Stellungen der irakischen Volksmobilisierungseinheiten (Al-Hashd Al-Shaabi) im Grenzgebiet zwischen Irak und Syrien, wo die Anti-Terror-Kräfte in Abstimmung mit Bagdad und Damaskus die Überreste der IS-Terrormiliz bekämpfen.
"Wir erleben, dass die Amerikaner heutzutage im Irak ein kompliziertes Spiel spielen, und es ist nur natürlich, dass eine solche Politik nicht dazu beiträgt, Sicherheit und Stabilität im Irak herzustellen, sondern die Situation dort verkompliziert", fügte der iranische Präsident hinzu.
Er sagte weiter, die USA hätten immer eine destruktive Rolle in der Region gespielt und bekräftigte den Einwand Irans gegen jede ausländische Einmischung in interne Angelegenheiten der regionalen Länder.
"Die Probleme der Region müssen von den Ländern der Region gelöst werden", betonte er.
Unter Hinweis auf die großen Gemeinsamkeiten zwischen dem iranischen und dem irakischen Volk fügte Hassan Rohani hinzu, dass Teheran der Herstellung von Stabilität, Sicherheit und Unabhängigkeit sowie der Wahrung der territorialen Integrität Iraks besondere Bedeutung beimesse.
"Wir betrachten die Sicherheit und Stabilität des Irak als unsere eigene und unterstützen die Präsenz unseres muslimischen Nachbarn bei regionalen Interaktionen", hob der iranische Präsident hervor.
Zudem wies er auf die hohen Kapazitäten beider Länder für den Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit im Wirtschafts- und Handelsbereich hin und forderte beide Seiten auf, frühere Abkommen, einschließlich des wichtigen Eisenbahnprojekts Shalamcheh-Basra, umzusetzen und einen Fahrplan für die Wirtschafts- und Handelskooperationen zu entwickeln.
Der irakische Ministerpräsident seinerseits lobte die "sehr freundschaftlichen" und "starken" Beziehungen zwischen den beiden Ländern und rief zu gemeinsamen Anstrengungen für die Konsolidierung der bilateralen und regionalen Zusammenarbeit auf.
Kadzmi würdigte auch die iranische Regierung und das iranische Volk dafür, dass sie den Irak bei seinem Kampf gegen den Terrorismus und den IS sowie bei der Herstellung des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität in seinem Land unterstützten.