Teheran (ParsToday/PressTV) - Das iranische Außenministerium gab an, dass der jüngste Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über die Lagerbestände an angereichertem Uran des Landes nicht fair ist und nicht die Wahrheit über die Gespräche zwischen Iran und der Agentur wiederspiegelt.
Der Sprecher des Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, machte die Bemerkungen während einer Pressekonferenz am Dienstag und bezog sich dabei auf einen vierteljährlichen IAEA-Bericht, in dem behauptet wurde, dass die Vorräte Irans an angereichertem Uran auf mehr als das 18-fache der im Iran-Abkommen von 2015 vereinbarten Grenze angewachsen seien, die offiziell als Gemeinsamer Umfassender Aktionsplan (JCPOA) bekannt ist.
Der am Montag veröffentlichte IAEA-Bericht „schätzte, dass sich die gesamten angereicherten Lagerbestände Irans am 15. Mai 2022 auf 3.809,3 Kilogramm beliefen“.
Das Limit im Abkommen von 2015 wurde auf 300 kg einer bestimmten Verbindung festgelegt, was 202,8 kg Uran entspricht.
Darüber hinaus stellte die UN-Agentur in einem separaten Bericht, der am selben Tag veröffentlicht wurde, „Fragen zur Herkunft von Uranpartikeln, die an drei nicht deklarierten Orten gefunden wurden, trotz eines erneuten Vorstoßes für einen Durchbruch“.
Khatibzadeh sagte, nachdem im März eine Einigung zwischen Teheran und der IAEA erzielt worden sei, habe Iran bei mehreren Treffen mit der Agentur technische Antworten und Dokumente geliefert und schriftliche Antworten auf die von der IAEA gestellten Fragen gegeben.
Der oben erwähnte Bericht, fügte Khatibzadeh hinzu, ist jener, den IAEA-Direktor General Rafael Grossi „hastig vor dem dritten Besuch des UN-Gremiums in Teheran“ unter der gegenwärtigen iranischen Regierung angekündigt hat.
„Der Bericht wurde zum Zeitpunkt oder sogar vor dem Treffen zwischen Iran und der IAEA abgeschlossen, und es scheint, dass die Schlussfolgerung vorschnell erreicht wurde“, sagte er und äußerte Bedenken, dass der von den Zionisten und einigen anderen Parteien ausgeübte Druck dazu geführt habe, dass der Bericht von seinem normalen „technischen Weg zu einem politischen Weg“ abgewichen sei, den „wir zu verbessern hoffen“.
Angesprochen auf die Möglichkeit, dass das IAEA-Gouverneursrat eine Resolution verabschiedet, sagte der Sprecher, das UN-Gremium müsse „sehr vorsichtig“ sein und sich an den technischen Weg und des Statut der Agentur halten.
Leider hätten Elemente wie das israelische Regime immer versucht, mit Initiativen einzugreifen, die IAEA zu missbrauchen oder auszuspionieren, oder Dokumente zu sabotieren und zu fälschen, beklagte er.
Er forderte die IAEA weiter auf, „den Weg, den wir bisher mit Schwierigkeiten zurückgelegt haben, nicht zu zerstören“.
An anderer Stelle in seiner Pressekonferenz wurde Khatibzadeh gebeten, sich zu den jüngsten Äußerungen des US-Sondergesandten für Iran zu äußern, zu denen er erklärte, dass das, was US-Funktionäre in Bezug auf ihre innenpolitischen Angelegenheiten sagen, „unsere Kriterien für eine Stellungnahme nicht erfüllt“.
Robert Malley sagte am Mittwoch, dass die Aussichten auf eine Rückkehr zum Iran-Abkommen „bestenfalls dürftig“ seien, behauptete aber auch, dass die Biden-Regierung immer noch der Ansicht sei, dass es im nationalen Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten liege, zu versuchen, das Abkommen zu retten.
Khatibzadeh erklärte: „Was uns wichtig ist, sind die Botschaften, die zwischen uns und den USA [im Rahmen der Wiener Gespräche zur Wiederbelebung des Abkommens von 2015] hin und her übermittelt werden.“
„Iran hat seine Initiativen angekündigt, und wenn die USA aufhören zu zögern und eine politische Entscheidung treffen, gibt es keine Sackgassen und wir können eine Einigung erzielen“, sagte er.
Beschlagnahme von zwei griechischen Tankern
In einer separaten Mitteilung über das Schicksal von zwei griechischen Öltankern, die im Persischen Golf beschlagnahmt wurden, riet er der griechischen Regierung, die Angelegenheit weiterzuverfolgen, indem sie rechtliche Schritte einleitet und einen Anwalt einholt, anstatt einen Wirbel zu machen.
Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) beschlagnahmten am Freitag zwei griechische Öltanker im Persischen Golf wegen Verstößen. Dies kam Tage nachdem ein iranischer Öltanker von Griechenland in iranischen Hoheitsgewässern beschlagnahmt worden war, gefolgt von der Übergabe des Öls an die USA.
Er sagte, dass die Verletzung des Gesetzes und die Beschlagnahme von Schiffen keine neue Sache seien und dass Vorsicht besser als Nachsicht sei.
Alle Besatzungsmitglieder der griechischen Öltanker seien in Sicherheit und hätten ihre Familien kontaktiert, fügte er hinzu.
Nachdem der iranische Öltanker illegal beschlagnahmt worden war, „versuchten wir, die Diplomatie zu aktivieren“, sagte er und fügte hinzu, dass der iranische Außenminister seinen griechischen Amtskollegen kontaktierte, aber die griechische Regierung zeigte, dass Befehle von Dritten für sie wichtiger waren.
„Die USA und andere Dritte wünschen sich nie etwas Gutes für die Beziehungen zwischen Iran und Griechenland“, sagte er.
IRGC-Oberst soll schmerzlich gerächt werden
Khatibzadeh sagte ferner, dass Iran schmerzhafte Rache für den ermordeten Oberst der Revolutionsgarden Hassan Sayyad Khodaei nehmen werde.
Der Terroranschlag, der das Leben von Oberst Khodaei forderte, fand am 22. Mai in der iranischen Hauptstadt statt. Berichten zufolge wurde er ermordet, nachdem zwei Motorradfahrer fünfmal auf ihn geschossen hatten, bevor sie vom Tatort flohen.
Die Revolutionsgarden gaben kurz nach der Ermordung eine Erklärung ab, in der es hieß, sein ehemaliges Mitglied sei bei einem Terroranschlag durch konterrevolutionäre Elemente getötet worden.
Khatibzadeh sagte: „Wir wissen, wer hinter dem Terroranschlag steckt. Sie haben unsere Nachrichten erhalten … und die Antwort wird definitiv schmerzhaft.“
Russland ist unser Freund; Iran und Ukraine haben intime Beziehungen
Zur Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine sagte Khatibzadeh: „Russland ist unser Freund und wir haben enge Beziehungen zur Ukraine.“
Er fügte hinzu: „Wir haben versucht, unsere Beziehungen so aufrechtzuerhalten, dass wir unsere einflussreiche Rolle behalten“, und fügte hinzu, dass die Ukraine und Russland bestimmen müssen, wie die Dialoge ablaufen und worum es gehen soll.
„Wir hatten einige Ideen und haben sie deutlich formuliert und sogar der UNO vorgeschlagen. Wir müssen auf der Grundlage der Realitäten vorankommen, die Menschen leiden hier und das muss ein Ende haben“, sagte er.