Wien (ParsToday) - Iran tadelt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), die Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen, weil sie in ihrem Umgang mit der Islamischen Republik unter den Einfluss des Drucks Dritter geraten ist.
Mohsen Naziri, Irans Botschafter bei den internationalen Organisationen in Wien, sagte am Donnerstag, der Ansatz der Islamischen Republik gegenüber der IAEA habe stets auf Kooperation und Interaktion beruht.
Auch von der IAEA werde erwartet, dass sie „ihre ihr innewohnende Pflicht“ gegenüber der Islamischen Republik erfülle und ihre Unabhängigkeit, Neutralität und Professionalität bewahre, fügte er hinzu. Allerdings, so Naziri, habe sich die Agentur durch "politischen Druck" von außen beeinflussen lassen.
Er betonte die Agentur habe auch Fragen aufgeworfen, „die auf schelmisches Verhalten von Dritten hinauslaufen, die sich keinem der Sicherheitsmechanismen der Agentur anschließen und [auch] Dutzende von Atomsprengköpfen beherbergen“.
Er bezog sich auf das israelische Regime, das kein Mitglied des Atomwaffensperrvertrags (NPT) ist, obwohl es die einzige Partei in Westasien ist, die im Besitz nichtkonventioneller Waffen ist.
Naziris Äußerungen erfolgten nach einem Bericht der IAEA, der behauptete, dass der iranische Vorrat an auf bis zu 60 Prozent angereichertem Uran weit über die Menge angewachsen sei, die bei weiterer Anreicherung für eine Atombombe ausreiche.
Der Beamte erinnerte auch daran, dass offene Fragen bezüglich der Nukleararbeiten Irans zwischen dem Land und der Agentur im Einklang mit einer Resolution gelöst wurden, die vom Gouverneursrat der IAEA im Jahr 2015 herausgegeben wurde.
„Die Mitglieder der Agentur müssen es ernsthaft vermeiden, Druck auf die Organisation auszuüben, und zu versuchen, ihn zur [Verwirklichung] ihrer politischen Ziele zu nutzen“, sagte der Diplomat.
Der Gesandte bemängelte auch die Forderung der IAEA an Iran, das Zusatzprotokoll zu den Sicherungsabkommen des Atomwaffensperrvertrags weiter umzusetzen, das der Agentur die Befugnis einräumt, kurzfristige Inspektionen an Orten durchzuführen, die ihr nicht gemeldet wurden.
Iran hörte im Mai 2019 auf, sich an das Zusatzprotokoll zu halten, ein Jahr nachdem die Vereinigten Staaten ein Atomabkommen von 2015 zwischen Iran und anderen Weltmächten illegal und einseitig gekündigt hatten.
Naziri schlug vor, dass die IAEA nicht erwarten könne, dass Teheran das Zusatzprotokoll weiter durchsetze, während die anderen Parteien des Atomabkommens, einschließlich Washington, weiterhin gegen das Abkommen verstoßen.