Vizepräsident: Iran, keine Sicherheitsbedrohung, sondern Pionier des Friedens
(last modified Thu, 23 Jan 2025 06:28:31 GMT )
Jan 23, 2025 07:28 Europe/Berlin
  • Vizepräsident: Iran, keine Sicherheitsbedrohung, sondern Pionier des Friedens

PressTV - Iran stellt keine Sicherheitsbedrohung für die umliegende Region dar, sondern ist ein Pionier der Friedensbemühungen, wie seine ständige Bereitschaft zum Dialog zur Förderung der Stabilität in der Region zeigt, sagte der iranische Vizepräsident für strategische Angelegenheiten.

„Iran ist keine Sicherheitsbedrohung. Einige versuchen, Iran als eine Sicherheitsbedrohung darzustellen und benutzen Instrumente wie Iranophobie und Islamophobie, um ihre Aktionen gegen unschuldige Menschen, unter anderem in Gaza, zu rechtfertigen. Doch diese Behauptungen entbehren jeder Grundlage“, sagte Mohammad Javad Zarif.

Im Gespräch mit Fareed Zakaria, GPS-Moderator bei CNN, sagte der iranische Politiker am Mittwoch beim 55. Weltwirtschaftsforum in Davos, Irans Engagement für Frieden in der Region spiegele sich in seinem Dialogangebot wider.

„Iran war immer zum Dialog und zur Zusammenarbeit mit den Ländern der Region bereit. Unser Vorschlag, einen regionalen Dialogmechanismus namens ‚West Asia Dialogue Forum‘ einzurichten, spiegelt unser Engagement für Frieden und Stabilität in der Region wider. Iran stellt nicht nur keine Bedrohung für die regionale Sicherheit dar, sondern hat immer die Zusammenarbeit und Interaktion mit seinen Nachbarn gesucht. “

Der ehemalige Außenminister Irans bezog sich auf israelische Vorwürfe, Teheran strebe den Bau von Atomwaffen an, und sprach von einer Kampagne, die darauf abziele, Iran als Bedrohung darzustellen. Er betonte, dass Teheran, wenn es die Absicht hätte, Atomwaffen zu entwickeln, dies schon vor langer Zeit getan hätte.

"Wenn wir eine Atomwaffe bauen wollten, hätten wir das schon lange getan, aber ein Programm zum Bau von Atomwaffen ist nicht so, wie unser Programm. Atomwaffen werden in geheimen Labors gebaut, die keiner internationalen Kontrolle unterliegen", sagte er.

Zarif verwies auf die seit 1994 wiederholten Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Iran werde innerhalb von sechs Monaten über Atomwaffen verfügen.

"Seit diesen Äußerungen sind fast 30 Jahre vergangen und Iran wird immer noch als unmittelbare Bedrohung dargestellt. "

Mit Blick auf die Bemühungen um eine Aufhebung der Iran-Sanktionen äußerte Zarif die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump im Umgang mit dem Land „Rationalität“ walten lasse.

„Ich hoffe, dass ein ‚Trump 2‘ dieses Mal ernsthafter, fokussierter und realistischer sein wird“, sagte Zarif.

Trump war 2018 aus dem JCPOA ausgestiegen und hatte damit jahrelange diplomatische Bemühungen zur Beilegung des Streits um das zivile iranische Atomprogramm zunichtegemacht. Das Abkommen sah vertrauensbildende Maßnahmen Irans im Gegenzug für die Aufhebung von Sanktionen vor.

Nun, da Trump in den USA wieder an der Macht ist, wird in den Medien viel darüber spekuliert, ob er ein dem JCPOA ähnliches Abkommen zum iranischen Nuklearprogramm anstreben könnte.

„Der Widerstand wird nicht aufhören, bis die Besatzung endet“.

In Bezug auf die Unterstützung Irans für den anti-israelischen Widerstand in der Region sagte Zarif, dass es diesen Widerstand schon lange vor der iranischen Unterstützung gegeben habe.

Er betonte, dass die Widerstandsgruppen nie im Namen Irans gehandelt hätten und erklärte, dass Iran zwar das Recht der Völker auf Selbstbestimmung unterstütze, der palästinensische und libanesische Widerstand jedoch nie im Namen Irans gehandelt habe, sondern für seine eigene Sache kämpfe.

"Den Widerstand gab es schon vor der Islamischen Revolution in Iran, und er hat auch danach nicht aufgehört. Im Jahr 1982 versuchte Ariel Sharon, den palästinensischen Widerstand zu zerschlagen, indem er in den Libanon einmarschierte und Jassir Arafat nach Tunesien ins Exil schickte. Gleichzeitig entstanden jedoch Widerstandsgruppen wie der Islamische Dschihad, die Hisbollah und die Hamas. Dies zeigt, dass der Widerstand eine Reaktion auf Besatzung, Unterdrückung und Völkermord ist und kein Werkzeug in den Händen Irans".

Der Widerstand werde andauern, bis die Menschen in der Region von der Unterdrückung befreit seien.

„Der Widerstand wird weitergehen, solange es Besatzung, Apartheid und Völkermord gibt. Wer glaubt, den Widerstand beenden zu können, irrt. Netanjahus Ziel war es, die Hamas zu vernichten, aber die Hamas ist standhaft geblieben und Israel war gezwungen, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Ich hoffe, dass dieser Waffenstillstand von Dauer sein wird und wir nicht mehr Zeuge der Ermordung tausender unschuldiger Menschen werden“, sagte er.

Zarif betonte, dass eine Lösung der Palästina-Frage notwendig sei, um die Quelle der Instabilität in Westasien zu beenden.

Solange die Palästina-Frage nicht gelöst ist, wird der Widerstand weitergehen. Iran unterstützt nur die Rechte des palästinensischen Volkes, aber die wahre Ursache des Widerstandes ist die Besatzung und die Menschenrechtsverletzungen durch Israel. Wenn jemand die Palästina-Frage lösen will, muss er sich mit diesen Problemen befassen und nicht Iran die Schuld geben.