Iranischer Außenminister: Null-Anreicherung bedeutet de facto „Nein zum Abkommen“
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ParsToday – Der Außenminister der Islamischen Republik Iran forderte in einem Interview mit der Financial Times die Wiedergutmachung der Schäden, die während des vergangenen Krieges gegen Iran entstanden sind, und betonte, dass die USA die Verantwortung für die Folgen der zwölf Tage andauernden Aggression übernehmen müssten.
(last modified 2025-08-02T04:03:41+00:00 )
Aug 01, 2025 20:37 Europe/Berlin
  • Iranischer Außenminister: Null-Anreicherung bedeutet de facto „Nein zum Abkommen“

ParsToday – Der Außenminister der Islamischen Republik Iran forderte in einem Interview mit der Financial Times die Wiedergutmachung der Schäden, die während des vergangenen Krieges gegen Iran entstanden sind, und betonte, dass die USA die Verantwortung für die Folgen der zwölf Tage andauernden Aggression übernehmen müssten.

Seyed Abbas Araghchi, Irans Außenminister, stellte die Frage, warum die USA mitten in den Verhandlungen einen Angriff gegen Iran durchgeführt haben, und erklärte: „Die Vereinigten Staaten müssen garantieren, dass sich ein solcher Vorfall in Zukunft nicht wiederholt.“ Laut IRNA betonte der Chef der iranischen Diplomatie: „Zwischen mir und Steve Witkoff, dem US-Sondergesandten, wurden während und nach dem Krieg Nachrichten ausgetauscht. Ich habe ihnen gesagt, dass eine Win-Win-Lösung für die iranische Nuklearkrise gefunden werden muss.“

Araghchi betonte: „Solange Donald Trump als Präsident der USA weiterhin auf einer vollständigen Einstellung der Urananreicherung in Iran besteht, wird es zu keinem Abkommen kommen. Washington kann seine Bedenken in Verhandlungen einbringen. Wir sind bereit zu verhandeln, sie können ihre Argumente vorbringen, und wir werden unsere darlegen.“ Er fügte hinzu: „Der Weg der Diplomatie ist schmal, aber nicht unpassierbar.“ Witkoff habe versucht, ihn von der Möglichkeit einer Lösung zu überzeugen und einen Vorschlag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen unterbreitet. „Aber wir brauchen reale vertrauensbildende Maßnahmen von ihrer Seite, einschließlich finanzieller Entschädigungen sowie Garantien, dass Iran während erneuter Gespräche nicht militärisch angegriffen wird.“

Der iranische Außenminister erklärte, dass seine Botschaft keineswegs kompliziert sei: „Der jüngste Angriff hat deutlich gemacht, dass es keine militärische Lösung für das iranische Atomprogramm gibt – wohl aber einen diplomatischen Ausweg.“ Die Islamische Republik halte an ihrem zivilen und friedlichen Nuklearprogramm fest, werde an ihrer Doktrin nichts ändern und respektiere das zwanzig Jahre alte Rechtsgutachten (Fatwa) von Ayatollah Ali Khamenei, dem Oberhaupt der Islamischen Revolution, das die Entwicklung von Atomwaffen ausdrücklich verbietet.

Araghchi wies außerdem darauf hin, dass der jüngste Krieg das ohnehin bestehende Misstrauen gegenüber dem US-Präsidenten Donald Trump nur noch verstärkt habe. „Trump hat während seiner ersten Amtszeit das Atomabkommen von 2015 aufgekündigt – ein Abkommen, das Iran mit der Regierung von Barack Obama und weiteren Weltmächten abgeschlossen hatte. Iran besitzt nach wie vor die Fähigkeit zur Urananreicherung. Gebäude lassen sich wiederaufbauen. Maschinen lassen sich ersetzen, weil die Technologie vorhanden ist. Wir verfügen über zahlreiche Wissenschaftler und Techniker, die bereits in unseren Einrichtungen gearbeitet haben. Aber wann und wie wir die Anreicherung wieder aufnehmen, hängt von den Umständen ab.“