Iran: Netanjahus Annexionsplan dient Wahlkampf in Israel
(last modified Thu, 12 Sep 2019 10:00:52 GMT )
Sep 12, 2019 12:00 Europe/Berlin
  • Iran: Netanjahus Annexionsplan dient Wahlkampf in Israel

Tehran (PRESSTV) - Die Ankündigung Netanjahus, im Falle seiner Wiederwahl, das Jordantal im besetzten Westjordanland zu annektieren, stieß auf heftige Kritik der iranischen Regierung und der übrigen Anrainerstaaten des Persischen Golfes.

In einer live im israelischen Fernsehen übertragenen Rede kündigte Netanjahu seine Absicht an, die Souveränität Israels im Jordantal und über Gebiete nördlich des Toten Meeres auszuweiten, falls er bei den bevorstehenden Parlamentswahlen als Sieger hervorgehen sollte.

Dem Sprecher des iranischen Außenministeriums zufolge versuche der israelische Premierminister, durch Anschuldigungen gegen die Islamische Republik Iran und durch seine böswillige Absicht, bestimmte Teile Palästinas zu annektieren, mit aller Kraft an der Macht zu bleiben, um seine Aggression und expansionistische Politik fortsetzten zu können.

Einige arabische Staaten, die die Führung der arabischen Welt für sich beansprucht haben, seien anderweitig mit ihrer militärischen Aggression gegen den Jemen und ihrer Annäherungspolitik zu Israel beschäftigt. Dadurch hätten sie dem Tel-Aviv-Regime die Gelegenheit gegeben, seine böswilligen Absichten zu offenbaren, so Mussawi weiter.

Der Iran begrüße jegliche kollektive Anstrengung der muslimischen Länder, eine Dringlichkeitssitzung der Organisation der Islamischen Gesellschaft (OIC) abzuhalten, um Israels Absichten entgegenzuwirken.

Scharfe Kritik kam auch seitens der Anrainerstaaten des Persischen Golfes. Ironischerweise kritisierte sogar Saudi-Arabien, dass schon seit Längerem versucht, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren, Netanjahu für diese „gefährliche Eskalation gegen das palästinensische Volk“ und forderte ein OIC-Notfalltreffen.

Auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, verurteilte die Erklärung von Netanjahu mit der Begründung, dass der Plan die Aussicht auf Fortschritte bei den sogenannten Friedensgesprächen zwischen dem zionistsichen Regime und den Palästinensern untergraben werde.

Das Jordantal und das nördliche Tote Meer machen fast 30 Prozent der Westbank aus. In der Gegend leben 65.000 Palästinenser und etwa 11.000 illegale israelische Siedler. Die meisten von ihnen befinden sich unter israelischer Militärkontrolle in der sogenannten Zone C.