Belarus fordert USA auf, Botschaftspersonal wegen „feindlicher Aktionen“ zu kürzen
Minsk (ParsToday/PressTV) - Belarus hat die US-Botschaft in Minsk vor dem Hintergrund der jüngsten Sanktionen Washingtons aufgefordert, ihr Personal zu reduzieren, teilt das belarussische Außenministerium mit.
Anatoly Glaz, ein Sprecher des Außenministeriums, sagte in einer Erklärung am Mittwoch, Minsk habe die USA informiert, dass das Botschaftspersonal bis zum 1. September auf 5 Personen reduziert werden solle.
Glaz sagte, die Entscheidung sei eine Reaktion auf Washingtons „schamlosen und offen feindseligen Handlungen“.
„Vor dem Hintergrund der Maßnahmen Washingtons, die Zusammenarbeit in allen Bereichen einzuschränken und unser Land wirtschaftlich zu ersticken, sehen wir in der Präsenz eines so erheblichen Personals ganz objektiv keinen Sinn.“
Er sagte auch, Belarus habe seine Zustimmung zur Ernennung von Julie Fisher als US-Botschafterin in dem ehemaligen sowjetischen Land widerrufen. Fisher konnte noch nicht in Weißrussland einreisen, das ihr zunächst ein Visum verweigerte.
Westliche Regierungen, nicht zuletzt die USA, haben in den vergangenen Monaten mehrere Sanktionen gegen Belarus verhängt. In einem koordinierten Schritt mit Großbritannien und Kanada verhängte Washington am Montag neue Sanktionen gegen mehrere belarussische Einzelpersonen und Organisationen.
US-Präsident Joe Biden unterzeichnete auch eine Durchführungsverordnung, die die seit 2006 geltenden Anti-Minsk-Sanktionen ausweitet und sich gegen eine Reihe belarussischer Amtsträger, Geschäftsleute und Unternehmen richtet.
Die Europäische Union gab am 15. September bekannt, Alexander Lukaschenko nicht als legitimen Präsidenten von Belarus anzuerkennen.
Lukaschenko hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass seine Regierung die Stimmen manipuliert habe. Er beschuldigte westliche Länder, die Demonstrationen nach der Abstimmung organisiert und sich zum Sturz seiner Regierung verschworen zu haben.
Im April sagte der weißrussische Präsident, ein Putsch- und Attentatsversuch gegen ihn und seine Familie sei vereitelt worden und betonte, dass ausländische Geheimdienste, höchstwahrscheinlich „das FBI und die CIA“, beteiligt gewesen seien.
Lukaschenko hat den Druck des Westens bisher mit Unterstützung des wichtigen Verbündeten Russland abgewehrt.
Minsk hat auch davor gewarnt, dass es zu gegenseitigen Maßnahmen gezwungen wäre, die sich wiederum nachteilig auf Bürger und Unternehmen westlicher Länder auswirken könnten.