Middle East Eye: Israel hat die Vergewaltigung palästinensischer Kriegsgefangener von den USA gelernt
(last modified Thu, 15 Aug 2024 16:51:10 GMT )
Aug 15, 2024 18:51 Europe/Berlin
  • Middle East Eye: Israel hat die Vergewaltigung palästinensischer Kriegsgefangener von den USA gelernt

London (ParsToday) – Laut der englischen Nachrichtenagentur Middle East Eye handelt es sich bei der Überraschung des Westens bezüglich der veröffentlichten Berichte über sexuelle Übergriffe auf palästinensische Gefangene um eine Fake-Show.

Die englische Nachrichtenagentur schrieb mit Blick auf die lange Foltergeschichte amerikanischer und britischer Kolonialherren sowie unter Berufung auf die Berichte von Menschenrechtsorganisationen über die Folter von Palästinensern in den Gefängnissen des zionistisch-israelischen Regimes, es sei eine Fake-Show, wenn sich die westlichen Staaten über die Bilder der Vergewaltigung eines palästinensischen Gefangenen fassungslos geäußert haben.

Middle East Eye schrieb in ihrem Bericht weiter: „Die westlichen Medien haben über den Skandal um sexuelle Folter, bei dem am 29. Juli 9 Soldaten verhaftet und später freigelassen wurden, weil sie palästinensische Männer körperlich und sexuell gefoltert hatten, derart berichtet, als ob es sich dabei um ein außergewöhnliches Ereignis und nicht um eine gängige Praxis handelte. Angesichts dieser schmerzhaften Angelegenheit geht der Westen davon aus, dass sexuelle Folter in den Gefängnissen des zionistischen Regimes nicht häufig und alltäglich vorkommt. In westlichen Medien wurde dieser Skandal als Abweichung von den üblichen israelischen Foltermethoden dargestellt.

Das US-Außenministerium, angeblich entsetzt über solche Foltermethoden, bezeichnete die veröffentlichten Bilder aus dem Sde-Teiman-Internierungslager als „schrecklich“ und forderte ein striktes Vorgehen gegen die Täter.

Das Weiße Haus, dem vermutlich auch die Praxis des Missbrauchs politischer Gefangener in US-Kerkern unbekannt ist, blieb gelassen, empfand die Berichte über sexuelle Folter durch israelische Militärs jedoch als „zutiefst besorgniserregend“.

Die Europäische Union folgte diesem Beispiel und gab an, „sehr besorgt“ zu sein.

In dem Bericht der Nachrichtenagentur hieß es weiter: „Aber das ist kaum eine neue Entwicklung in der Grausamkeit des israelischen Kolonial-Siedler-Regimes. Die israelische Armee wendet seit mindestens 1967 systematisch körperliche und sexuelle Folter gegen Palästinenser an, wie Menschenrechtsgruppen vor Jahren enthüllten.

Tatsächlich war Sadismus seit den 1880er Jahren charakteristisch für die Behandlung der Palästinenser durch zionistische Kolonialisten, worüber sich damals sogar einige gemäßigte zionistische Führer beklagten.

Dieser Sadismus und die damit oft einhergehende sexuelle Folter haben ihre Wurzeln nicht nur in der kolonialen Hybris Europas, sondern auch in der Ansicht, dass Araber nur die Sprache der Gewalt verstehen und angeblich anfälliger für sexuelle Folter seien als weiße Europäer.

Während der Westen durch die Nachrichten über Vergewaltigungen in israelischen Gefängnissen einen Schock vorgetäuscht hat, versuchten die in den besetzten Gebieten lebenden Zionisten zusammen mit einigen Mitgliedern der Knesset zwei Militäreinrichtungen und ein Justizgebäude zu stürmen, in denen die vergewaltigenden Gefängniswärter festgehalten wurden, mit der Absicht, sie zu befreien.

Auch mehrere Kabinettsmitglieder des israelischen Besatzerregimes haben die Vergewaltigung palästinensischer Gefangener als "legitim" verteidigt.

Laut Middle East Eye ist die überraschte Reaktion des Westens auf diese Berichte eine Fake-Show, denn die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem berichtete, dass Israel seit letztem Oktober eine Politik der systematischen Misshandlung und Folter von Gefangenen verfolgt und palästinensische Häftlinge Gewalttätigkeiten – einschließlich sexuellem Missbrauch – aussetzt.

Einer der mutmaßlichen Vergewaltiger wurde maskiert zum israelischen Fernsehsender 14 eingeladen, um die Vergewaltigungen zu verteidigen. Später veröffentlichte er in den sozialen Medien ein Video, in dem er sich demaskierte und seinen Stolz auf seine Einheit und deren Behandlung der Palästinenser zum Ausdruck brachte.

Unterdessen forderte das israelische Fernsehen die Bestrafung desjenigen, der das Video der Vergewaltigung an Menschenrechtsgruppen weitergegeben hatte, und bezeichnete ihn als „Verräter Israels".

In ihrem Bericht wies die englische Nachrichtenagentur darauf hin, dass diese Aktion des zionistischen Regimes weltweit nicht beispiellos sei. Der Hauptunterstützer dieses Regimes blicke ebenfalls auf eine lange Geschichte derartiger Übergriffe zurück.

Sie berichtete: „Nach den Enthüllungen 2004 über systematische körperliche und sexuelle Folter an irakischen Gefangenen im Abu Ghraib-Gefängnis durch US-Soldaten im Jahr 2003 enthüllte der erfahrene amerikanische Journalist Seymour Hersh, dass die Vorstellung, dass Araber besonders anfällig für sexuelle Demütigung seien, zu einem Gesprächsthema unter kriegsbefürwortenden Konservativen in Washington in den Monaten vor der Invasion in den Irak im März 2003 wurde.“

Middle East Eye verweist auf das Buch von Subhi al-Khadra, einem politischen palästinensischen Gefangenen, in dem er gefolterte Gefangene interviewte und von den Verbrechen der Zionisten und ihren britischen Unterstützern zu Beginn des neuen Zeitalters des Kolonialismus in Palästina berichtete.

In dem Buch erörterte al-Khadra die britische Folterabsicht und schrieb, dass diese Folterungen nicht zum Zweck des Verhörs durchgeführt wurden, sondern nur dazu dienten, Gewalt gegen Araber und Muslime auszuüben. Im Hinblick auf die Motive der britischen Folterer kam Khadra zu dem Schluss:

„Dies waren keine Verhöre, bei denen gewaltsame Methoden angewendet werden. Nein. Es war eine Rache und eine Freisetzung der wildesten und barbarischsten Instinkte und des konzentrierten Hasses, den diese Hinterwäldler gegenüber Muslimen und Arabern empfinden. Sie wollen foltern, um der Folter und der Befriedigung ihres Rachegelüstes willen, nicht um eines Verhörs willen oder um Verbrechen aufzudecken.“

Middle East Eye zeigt als tieferen Beweis dafür, dass der Ausdruck der Überraschung des Westens über die Folter und den Mißbrauch in den Gefängnissen des zionistischen Regimes eine falsche und unwahre Reaktion ist, auf, dass es im Vietnamkrieg zu Vergewaltigungen kam. Er berichtet: „In Vietnam war die Vergewaltigung vietnamesischer Guerillakämpferinnen durch US-Soldaten während der US-Invasion und Besetzung des Landes nicht nur normal, sondern war sogar Teil der Übungsanweisungen der US-Armee."

In dem Bericht heißt es: „Dasselbe orientalistische und sexistische Paradigma, das Israels Haltung gegenüber palästinensischen Gefangenen bestimmt, bestimmte auch Amerikas Verhalten im Vietnamkrieg.“

Laut Middle East Eye ist das Töten und Vergewaltigen von Palästinensern und der Diebstahl ihres Landes seit 1948 zu einer dauerhaften Strategie der Zionisten geworden, und Forderungen nach diesbezüglichen Ermittlungen werden zu nichts führen.

Am Ende ihres Berichts erklärte die englische Nachrichtenagentur, dass das zionistische Regime bei seinen diesbezüglichen Verhören erneut das Recht auf Selbstverteidigung unterstreichen und sich auf die moralischen Werte und rechtlichen Prinzipien stützen werde, die gleichen Prinzipien, die es seit 1948 den Zionisten ermöglicht haben, das palästinensische Volk zu misshandeln, ohne gegenüber irgendeiner Institution für dieses Verhalten zur Rechenschaft gezogen zu werden.