Islamophobie in England - Eine strukturelle Krise, die seit 10 Jahren andauert
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Die britische islamische Menschenrechtskommission
ParsToday – Die britische islamische Menschenrechtskommission - Islamic Human Rights Commission (IHRC) - gab bekannt, dass die Islamophobie in diesem Land nicht nur nicht abgenommen, sondern ein besorgniserregenderes Stadium in struktureller und institutionalisierter Form erreicht habe; ein Trend mit tiefgreifenden sozialen und politischen Konsequenzen.
In ihrer neuen Videobotschaft verlas die britische islamische Menschenrechtskommission erneut ihren vor 10 Jahren veröffentlichten Bericht „Atmosphäre des Hasses“ und betonte, dass sich die Islamophobie in diesem Land im Laufe des letzten Jahrzehnts von einem sozialen Problem zu einer strukturellen Krise entwickelt habe.
Laut diesem Bericht ist der exponentielle Anstieg von Hassverbrechen, organisierter Diskriminierung und verzerrter Darstellung von Muslimen in den Medien nicht einfach eine Reaktion auf globale Ereignisse, sondern vielmehr das Produkt des Zusammenwirkens dreier wichtiger Institutionen: Politik, Recht und Medien, die eine direkte Rolle bei der Schaffung und Aufrechterhaltung dieses feindseligen Klimas spielen.
Der erste Bericht der Kommission warnte davor, dass die offiziellen Statistiken zu anti-muslimischen Straftaten aufgrund großer Untererfassung das wahre Ausmaß verschleierten. Nun betont die Kommission, dass sich die Kluft zwischen Regierungsstatistiken und der Realität vor Ort vergrößert habe, was eine wirksame Politik unmöglich mache. Die Folge sei ein Klima ständiger Alarmbereitschaft für Muslime, in dem selbst auf höchster Regierungsebene, vom Obersten Gerichtshof bis zum Parlament, muslimischen Bürgern zu größerer Vorsicht geraten werde als anderen.
Die Kommission ist der Ansicht, dass die Unfähigkeit verantwortlicher Institutionen, dem wachsenden Hass entgegenzutreten, den Weg für die Vertiefung eines diskriminierenden Systems geebnet habe, das über die traditionelle Islamophobie hinaus zur offenen Islamophobie übergegangen sei.
Die britische islamische Menschenrechtskommission hat die Notwendigkeit betont, die muslimische Gemeinschaft zu mobilisieren, um diesem Trend entgegenzuwirken, denn im Kontext der anhaltenden strukturellen Islamophobie scheint das Vertrauen auf offizielle Mechanismen nicht ausreichend zu sein.