Euronews: Millionen Menschen frieren in Europas Häusern

ParsToday- Die Beheizung der Wohnungen hat sich in vielen europäischen Ländern zu einer Krise entwickelt, da Millionen von Menschen, darunter auch viele in Deutschland und Frankreich, in kalten Wohnungen leben.

Die Energiekrise zählt zu den ältesten Problemen der Europäischen Union und hat sich durch die Verhängung von Sanktionen gegen Russland weiter verschärft. Neben den wirtschaftlichen Problemen stellt die Beheizung der Wohnungen in den kalten Jahreszeiten eine große Herausforderung für die Europäer dar.

Laut Euronews können sich in der EU mehr als 41 Millionen Menschen ihre Wohnung nicht ausreichend warm halten. Das entspricht 9,2 Prozent der Bevölkerung. Etwa zwei Drittel der von „Energiearmut“ Betroffenen leben in den vier größten Volkswirtschaften der EU. Ein kaltes Zuhause belastet emotional. Es birgt aber auch ernste Gesundheitsrisiken.

Das Ausmaß der Energiearmut variiert dem Bericht zufolge stark zwischen den Ländern. Die Prozentsätze wirken zunächst unscheinbar. In absoluten Zahlen wird das Problem jedoch deutlich.

Euronews Business hat auf Basis der Bevölkerungszahlen vom 1. Januar 2024 berechnet, wie viele Menschen betroffen sind. In der EU reicht der Anteil der Menschen, die ihre Wohnung nicht heizen können, von 2,7 Prozent in Finnland bis zu 19 Prozent in Bulgarien und Griechenland. Zählt man die EU-Beitrittskandidaten und die EFTA-Staaten hinzu, reicht die Spanne von 0,7 Prozent in der Schweiz bis zu 33,8 Prozent in Albanien. Auch Nordmazedonien fällt mit 30,7 Prozent aus dem Rahmen. Über 10 Prozent werden auch in Litauen, Spanien, Portugal, der Türkei, Zypern, Montenegro, Frankreich und Rumänien erreicht. In Italien und Deutschland liegt der Anteil hingegen unter dem EU-Durchschnitt.

Unter den 36 Ländern verzeichnet die Türkei die höchste Zahl von Menschen, die von Energiearmut betroffen sind. Zwar ist der Anteil in den vergangenen Jahren gesunken. Dennoch konnten sich im Jahr 2024 12,9 Millionen Menschen ihre Wohnung nicht ausreichend heizen.

Laut Euronews, der sich auf die Europäische Kommission beruft, liegt Energiearmut vor, wenn ein Haushalt seinen Energieverbrauch so stark senken muss, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner leiden.

Dahinter stehen vor allem drei Ursachen: ein hoher Anteil der Haushaltsausgaben für Energie, ein geringes Einkommen sowie eine niedrige Energieeffizienz von Gebäuden und Geräten