Vergleich: Trump und Hitler von Michael Moore und anderen
(last modified Mon, 29 Oct 2018 10:56:24 GMT )
Oct 29, 2018 11:56 Europe/Berlin
  • Vergleich: Trump und Hitler von Michael Moore und anderen

US-Regisseur Michael Moore ist mit seinem neuen Film 11/9 Fahrenheit gegen Donald Trump in den Krieg gezogen. In seinem Film fordert er die US-Bevölkerung auf, gegenüber ihrem US-Präsidenten und seiner  Volksverdummung Widerstand zu leisten. Er vergleicht Trump in seiner Dokumentation mit Hitler. Es ist nicht das erste Mal, dass er diesen Vergleich zieht.

Typisch für die Filme von Michael Moore, dem 64-jährigen amerikanischen Filmregisseur, ist die kühne und scharfe Sprache mit der er gegen die Politiker und ganz besonders die Machtgierigen unter ihnen ins Feld zieht.  In seiner Dokumentation von 2004 namens Fahrenheit 9/11 wandte er sich kritisch gegen den US-Präsidenten George W. Bush und seinen angeblichen Kampf gegen den Terrorismus  und nun - 14 Jahre später -  nimmt er in seinem Film Fahrenheit 11/9  Donald Trump und seine Politik als Staatspräsident ins Feuer  der Kritik. 

 

                     

 

Die Dokumentation Fahrenheit 11/9 beginnt beim 9.November 2016 und der Bekanntgabe des Wahlsieges von US-Präsident Donald Trump. Es ist der Anfang eines  Erdbebens in der US-Politik. Moore beschreibt in seiner neuesten Dokumentation wie Donald Trump durch demagogische Versprechungen,  durch seinen Eigenwillen und seine Angriffe auf die Medien an die Macht gelangte und vergleicht seinen Einzug ins Weiße Hause mit der Art, wie Adolf Hitler  in den 30-iger Jahren in Deutschland an die Macht kam.

Fahrenheit 11/9 erschien am 21. September zum ersten Mal in den USA auf der Leinwand, nachdem seine Premiere auf dem internationalen Toronto-Festival am 6. September stattgefunden hatte. In einem Interview in Toronto hat Moore gesagt: „Wir Amerikaner brauchen unter den jetzigen Bedingungen keine Versprechungen und Wünsche. Wir brauchen Taten.  Wir führen einen Krieg, um unser Land zurückzugewinnen." Dokumentarregisseur Michael Moore rief seine Landsleute auf, sich während der Halbzeitwahlen am 6. November dieses Jahres in den wichtigen US-Bundesstaaten politisch zu betätigen und nach einer Niederlage der republikanischen Kandidaten zu streben. Er hob hervor: „Wenn wir wollen, können wir Trump einen schweren Schlag versetzen und dies wird die Zeiten zu unseren Gunsten ändern. Wir müssen so vorgehen, wie es bei der Widerstandsbewegung in Frankreich verlaufen ist. Es ist sehr wichtig zu begreifen, dass es sich - wie wir es in diesem Film zeigen - um einen Notzustand handelt." 

                       

 

Fahrenheit 11/9 ähnelt inhaltlich vorherigen Filmen von Moore und enthält wieder starke Kritik an den Republikanern, diesmal besonders an Donald Trump. Das Internetportal Huffington Post  hat kurz vor der Erstaufführung Michael Moore gefragt, was er mit diesem Film bezweckt hat und er hat geantwortet: „Donald Trump besitzt vom Wesen her eine Art diabolisches Genie und möchte das Weiße Haus gar nicht verlassen. Immer wenn er hört, dass ein Land einen Präsidenten hat, dessen Amtszeit bis an sein Lebensende dauert, fühlt er sich angespornt  und er denkt bei sich: Es wäre gut, wenn ich genauso wäre!“

Michael Moore sagt weiter: Die Lehrstätten für Journalisten in den USA haben keine Studenten ausgebildet, die wissen wie sie mit einem autoritären Staatspräsidenten umgehen sollen. Sie haben in Wahrheit dem Präsidenten den Weg geglättet, denn Trump versteht die Medien viel besser als es in den Nachrichten heißt. Diese Situation hat uns in eine gefährliche Lage versetzt. Ich hoffe dass die Vorführung dieses Dokumentationsfilmes, zumindest diese große Gefahr veranschaulichen kann und den Menschen sagt, worin die Lösung besteht und wie man aus dieser Krise herauskommt.

 

Nachdem jemand den Film von Michael Moore gesehen oder seine scharfe Kritik an Trump gehört hat, mag die Frage auftauchen, warum er Donald Trump mit Adolf Hitler vergleicht.  Eigentlich kann Trump im Jahre 2017 keine Diktatur wie die von  Hitler aufstellen, denn  er hat keine unabhängige Partei und keine treuen Paramilitärs.  Die verabschiedeten Gesetze können durch den Hohen Gerichtshof abgelehnt werden. Die Mediengesetze gelten nach wie vor und die Gouverneure von mindestens zwei Bundesstaaten, nämlich Kalifornien und Washington, können nicht durch Dekret des US-Präsidenten abgesetzt werden.  Insgesamt existieren Hindernisse für Trump, die Hitler nicht vor sich hatte.  Außerdem ist die Kindheit und sind die Kriegserfahrungen von Hitler und Trump sehr verschieden voneinander ebenso wie ihre Einstellungen zum Reichtum und zu Frauen große Unterschiede aufweisen.

Aber eines steht fest: Die geschichtlichen  Bedingungen hinsichtlich des  politischen Aufstieg dieser beiden Personen  ähneln sich und zwar so sehr, dass sich die beiden doch vergleichen lassen. Bislang haben daher schon viele bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft diesen Vergleich gezogen.

 

.

 

Das  Buch „Über Tyrannei“ von Timothy D. Snyder  ist in diesem Zusammenhang  eines der bedeutendsten Bücher auf internationaler Ebene. Snyder erinnert an die menschlichen Katastrophen in den von Diktaturen gezeichneten Zeiten des 20. Jahrhunderts und  zieht eine Parallele zu der heutigen Lage in den USA und dem Verhalten von Trump. Zu Beginn führt er Beispiele von Regimegewalt im 20. Jahrhundert an, wie die erfolgreiche Machtübernahme von Hitler, den Zweiten Weltkrieg, die sowjetische Schreckensherrschaft und Knebelung  und den Sieg der Kommunisten in der damaligen Tschechoslowakei. Snyder beschreibt detailliert die Pläne der USA und der Sowjetunion und natürlich auch des Nazi-Deutschlands und der Kommunisten.  In einem Kapitel seines Buches behandelt er die Intrigen Hitlers und untersucht die  Parallelen zu dem Verhalten Trumps auf dem Weg zur Machtübernahme.  Mit Hinblick auf die Gesamtpolitik der USA und die Art und Weise, wie Trump zum Präsidenten wurde, sowie durch Beschreibung der  Parallelen zu dem Propagandaapparat der Nazis verweist Snyder auch auf die Nachrichten und Fernsehprogrammstrategien in den USA und schreibt:

„Manchmal ist es beim Zuschauen der Fernsehnachrichten nicht viel anderes, als wenn wir jemandem bei der Betrachtung eines Bildes zuschauen. Wir halten diesen Wahn und die blinde Begeisterung einer Gruppe für normal und versinken selber allmählich darin.“

Dieser Autor empfiehlt, dass wir den Fernseher aus dem Zimmer bringen und uns mit Büchern umgeben.  In seinen Augen ist das heutige Fernsehen ein Sinnbild für Diktatur.  

                            

 

 

Die Nachrichten-Webseite von New York Times hat auch einen Vergleich zwischen Donald Trump und Adolf Hitler gezogen und zwar im Zusammenhang mit der Volksverdummung der sie sich beide bedient haben. In dieser Notiz des politischen Analysten Charles Blue heißt es:

„Es gibt Strategien die Hitler eingesetzt hat, um an die Macht zu gelangen und an der Macht zu bleiben, und das waren Dinge die die Voraussetzungen für seine blutige Herrschaft lieferten.  Diese Fälle können uns etwas über die Politik lehren. Eine dieser Lehren besteht darin zu wissen, wie Propaganda wirksam durch gezielte Lügen  eingesetzt werden kann.“

Charles Blue schreibt weiter: „Trump ist nicht Hitler. Aber die Art, wie er die US-Bevölkerung mit seinen erschütternden Lügen an der Nase herumführt, ruft den Eindruck einer eigenartigen Ähnlichkeit mit der Geschichte hervor.  Die Methoden der Volksverdummung ändern sich nicht. Trump hat einen Weg für das Lügen gefunden, dass die Bevölkerung glaubt, er habe diese Lügen nicht selber aufgestellt sondern sie nur von anderen gehört und weitergegeben.“  

Jena Johnson von der Washington Post hat zu diesem Thema wie folgt geschrieben: „Meistens leitet Trump seine spektakulären  Äußerungen mit dem folgenden Satz ein: `Viele sagen, dass…`

Diese Methode erlaubt es ihm, eine umstrittene Idee, ein Gerücht oder eine Verschwörungstheorie aufzuwerfen,  ohne selber die Verantwortung dafür zu übernehmen.  Wenn die Reaktionen positiv ausfallen, dann distanziert er sich nicht von der Nachrichtenquelle. Passiert das Gegenteil, behauptet Trump, dass er niemals so etwas gesagt habe.“ Die Journalistin schreibt weiter: „Was Trump zur Erreichung politischer Resultate macht, ähnelt den Schritten, die Hitler für seine schrecklichen Ziele unternommen hat, und das ist nichts anderes als  die  Täuschung der Öffentlichkeit  als Haupt-Propagandestrategie.“  

Übrigens ist es nicht uninteressant,  dass vor kurzem ein Foto von Donald Trump auf der Rückseite des Umschlages eines Buches namens „Meine neue Ordnung“ erschien, wobei dieses Buch Reden von Adolf Hitler enthält. Es heißt, dass Trump das Buch „meine neue Ordnung“ (my new Order)  neben seinem Bett stehen hat. :

    

 

Der Verlag, der Trumps Foto beim ersten Band  auf der Rückseite des Buchumschlags und beim zweiten Band auf der Vorderseite veröffentlicht hat, gab bekannt:  „Es gibt klare Ähnlichkeiten zwischen den Reden Trumps und den Reden Hitlers.  Beide haben nie ihre Fehler akzeptiert oder ihre Worte zurückgenommen.  Diese beiden antworten auf jegliche Kritik damit, dass sie beleidigen oder jemandem einen Stempel aufdrücken. Ihr Vokabular bewegt sich auf niedriger Stufe  und sie sprechen in kurzen Sätzen, die jeder wenig gebildete oder ungebildete Mensch verstehen kann.“

 

Ganz abgesehen vom journalistischen Spektakel hat auch Noam Chomsky der bekannte amerikanische Sprachwissenschaftler Hitler und Trump miteinander verglichen. Er  sagt: Trump ist noch schlimmer als Hitler. Er bringt die Welt in die Nähe des Abgrundes der Vernichtung, nur um die Interessen der amerikanischen Großkapitalisten sicherzustellen.“ Chomsky fügt hinzu: „Hat es denn Ähnliches in der Menschheitsgeschichte gegeben wie das, was er macht? Ich glaube nicht. Vielleicht ist dies etwas scharf formuliert, aber meiner Meinung nach ist die jetzige Republikanische Partei die gefährlichste Institution in der Geschichte der Menschheit.  Selbst Hitler wollte nicht die Lebensaussichten der Menschen auf der Welt völlig vernichten.“