UN-Klimagipfel 2019
(last modified Tue, 01 Oct 2019 06:35:41 GMT )
Oct 01, 2019 08:35 Europe/Berlin
  • UN-Klimagipfel 2019

Am 23. September 2019 fand in der UNO eine Klimagipfel statt. Auf der UN-Vollversammlung  besprachen die Staatsoberhäupter  die Klimalage der Erde von 2015 bis 2019.               

 

 

 

Welt-Klimagipfel 2019 an der UNO

 

 

Am 22. September 2019 hatte die WMO – Weltorganisation für Meteorologie - einen Bericht über die Klimalage seit 2015 veröffentlicht und darin auf Auswirkungen der Klimaänderungen wie Ansteigen des Meeresspiegels und Abschmelzen des Polareieses sowie schwere Stürme hingewiesen. Laut diesem Bericht sind die vergangenen fünf Jahr die wärmsten fünf Jahre seit 1850 gewesen. Ebenso war die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre  noch nie so hoch. Laut WMO-Bericht  ist der internationale Lufttemperaturdurchschnitt  im Vergleich zur vorindustriellen Ära um 1,1 Grad und im Vergleich zu dem Bericht dieser Organisation für die Jahre 2011 bis 2015 um 0,2 Grad angestiegen.

 

Die 200 Länder die 2015 das Pariser Klimaabkommen unterzeichneten haben vereinbart, die die Temperaturerhöhung zu drosseln. Aber bei einer  Zunahme von 0,2 Grad in nur 5 Jahren wird die Verwirklichung des langfristigen Zieles des Pariser Abkommens, nämlich die Begrenzung des Temperaturanstieges auf der Welt auf 1,5 Grad im Vergleich zu dem Temperaturdurchschnitt vor dem Industriezeitalter  schwierig sein.

                          

UN-Generalsekretär Antonio Guterres  sagte in einem Interview: „Der Ausstoß von Gasen erreicht inzwischen auf der Welt nie da gewesene Ausmaße und sein Ende ist nicht abzusehen.“ Antonio Guterres warnte, dass sich die  Wintertemperaturen am Nordpol  seit 1990 bis zu 3 Grad Celcius erhöht haben. Der Meeresspiegel steige weiter an. Er fuhr fort: „Die Korallenriffe werden zerstört und wir sind Zeuge lebensgefährlicher Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit.  Luftverschmutzung und Hitzewellen haben sehr ernsthafte Folgen für das Leben der Menschen gehabt und die Wirtschaft der Länder behindert. Dies hat heute große Kosten verursacht und diese werden in der Zukunft sogar noch größer sein. Aber es wird immer mehr verspürt, dass es  weniger kostenaufwendige Lösungen gibt, die es uns allen ermöglicht auf eine Wirtschaft umzusteigen, die sauberer und beständiger ist.  Die neuesten Analysen zeigen, dass wir, wenn wir jetzt Maßnahmen ergreifen,  innerhalb der kommenden 12 Jahre die Emission von Kohlendioxid reduzieren und den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Welt auf unterhalb von 2 Grad und sogar, gemäß der jüngsten Untersuchungen, auf maximal anderthalb Grad über dem vorindustriellen Niveau beschränken können.“

                 

Parallel zu dem Klimagipfel der UNO haben in 185 Ländern der Welt die Menschen gegen die Gleichgültigkeit der Regierungen hinsichtlich der Klimaänderungen protestiert. Sie forderten Untersuchungen über die Entsorgung von Giftmüll an den südafrikanischen Küsten und Plastikmüll in Indien, den zunehmenden Import von Steinkohle und der Einsatz in Australien und den USA und dem Ansteigen des Meeresspiegels. Alle Proteste beinhalteten die Forderungen nach einer Reduktion der Treibhausgase und Verbesserung der Klimabedingungen.

Gemäß Bericht der britischen Zeitung Guardian haben auch Arbeitergewerkschaften und Berufsgenossenschaften, Ärzte und Krankenpfleger, Lehrer und Beamten an diesen Protesten teilgenommen.  Die Angestellten von Microsoft, Google, Amazon, Face Book und Twitter schlossen sich in US-Städten wie New York, San Franzisco , San   Jose den Demonstranten an. UN-Generalsekretär Guterres sagte, wer von den Staatsoberhäuptern  keine Idee mitbringe, brauche erst gar nicht auf dem UN-Klimagipfel in New York zu erscheinen.

 

                             

UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf dem UNO-Klimagipfel 2019 

 

 

Die erste internationale Reaktion auf die Klimaänderungen geht auf 1992 und den Erdgipfel in Rio zurück. Auf diesem Gipfel wurde die Klimarahmenkonvention der UNO  (UNFCCC) verabschiedet. 160 Länder verpflichteten sich, die zunehmende Erderwärmung zu stoppen.  Aber erst auf dem Pariser Gipfel von 2015 – nach 20-jährigeد Verhandlungen der UNO, haben die Staaten der Welt sich auf ein gemeines Papier zur Bekämpfung der Klimaänderungen geeignet. Laut diesem Übereinkommen soll bis   2050 eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad  erfolgen. Die Regierung des damaligen US-Präsidenten Obama wich dem Druck der Öffentlichkeit und willigte in dieses Klimaschutzabkommen ein. Obama sagte in Paris, als Anführer der größten Wirtschaft der Welt und des Landes welches der zweitgrößte   Erzeuger von Treibhausgasen  ist, sei er gekommen um zu sagen, dass die USA nicht nur akzeptiert haben, dass sie zu   den  Klimaänderungen beitrugen, sondern enthusiastisch Gegenmaßnahmen begrüßen.“ Obama versprach sogar den ärmeren Staaten finanzielle Unterstützung zur Bekämpfung dieses internationalen Problems.  

Doch 2017 wurde Donald Trump US-Präsident und er trat aus dem Pariser Abkommen für den Klimaschutz aus, obwohl sein Land einer der größten Erzeuger von Treibhausgasen auf der Welt ist. Trump behauptete, dieses Übereinkommen würde den USA 6,5 Millionen Arbeitsplätze kosten und dem US- Bruttonationalprodukt einen Verlust  von 3 Trillionen Dollar beifügen. Die anderen Unterzeichnerstaaten des Übereinkommens und die Umweltschutzorganisationen kritisierten ihn scharf für den Austritt. Die nicht-staatliche  amerikanische Umweltschutzorganisation Sierra Club bezeichnete diesen Schritt des US-Präsidenten als gefährlich und beschämend. Die anderen Länder hätten sich alle zur Beseitigung der Klimakrise zusammengetan, aber durch diesen Schritt habe Trump  die USA weltweit in die Isolation geführt, erklärte Sierra Club. 

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Im Gefolge eines solchen Entschlusses sieht sich die Welt heute noch größeren Problemen hinsichtlich des Klimawandels und der Erderwärmung gegenüber. Im jüngsten Bericht der UN-Organisation für Meteorologie wird auch die Zunahme der Treibhausgase hervorgehoben und betont, dass in den vergangenen fünf Jahren  die Welt im Vergleich zu der gleichen Zeitspanne Zeuge einer Zunahme des Kohlendioxyds  um 20 Prozent gewesen ist und diese Menge bis Ende des laufenden Jahres zunehmen wird.  Laut diesem Bericht haben das Abschmelzen des Polareises und die Erwärmung der Ozeane schwere Naturkatastrophen wie Tropenstürme und Überflutungen, welche unter den Naturkatastrophen  die größten wirtschaftlichen Schäden anrichten, zur Folge gehabt. 90 Prozent der Naturkatastrophen haben mit dem Klima zu tun. Hitzewellen und Dürrezeiten verursachen nicht nur menschliche Verluste sondern begünstigen auch Waldbrände und haben die Vernichtung von Ackerfrüchten zur Folge. Gemäß Bericht der WMO  sind die Hitzewellen in den Jahren 2015 bis 2019 die  tödlichsten meteorologischen Phänomene gewesen und überall haben dabei die klimatischen Veränderungen eine Rolle gespielt.   Der Hurrikan Harvey von 2017 suchte mehrere US-Bundesstaaten heim und hinterließ für sich alleine Schäden in Höhe von 125 Milliarden Dollar. Auf Mozambique haben mehrere aufeinanderfolgende Tropenstürme in den Monaten März und April dieses Jahr nie dagewesene Schäden verursacht.

             

Sachverständige  sind der Meinung, dass rasche Maßnahmen zur Beilegung dieser Krise durchgeführt werden müssen. Die jüngsten Untersuchungen zeigen, dass sich der Ausstoß von Kohlendioxid innerhalb der kommenden 12 Jahre reduzieren lässt und die durchschnittliche Erderwärmung unter 2 Grad beschränkt werden kann. In diesem Zusammenhang hat UN-Generalsekretär  Antonio Guterres alle auf dem UN-Klimagipfel aufgefordert, im Rahmen von  konkreten realistischen und umfangreichen Programmen  Schritte  zur besseren nationalen Mitbeteiligung an der Reduktion der Emission von Treibhausgasen um 45 Prozent im kommenden Jahrzehnt und  zur Erreichung der Nullgrenze bis 2050  zu unternehmen. Er sagte, für solche erfolgreichen Programme genüge es nicht, die Auswirkungen der Klimaveränderungen zu reduzieren, sondern diese Programme müssten darüber hinaus nachhaltige Entwicklungsziele beinhalten und dürften nicht dazu führen, dass einige die Verlierer und andere die Gewinner sind oder dass die wirtschaftliche Ungleichheit zunimmt.

   

Guterres sagte auch, dass sich auf diesem UN-Gipfel die Regierungen, Zivilgesellschaften, lokale Positionsträger und internationaler Organisationen  zusammengefunden haben, um auf sechs Gebieten Lösungen zu finden. Das sind die Gebiete: weltweiter  Übergang zu erneuerbaren Energien,  Nachhaltigkeit von Infrastrukturen und Städten,   nachhaltige Landwirtschaft und Verwaltung von Wäldern und Ozeanen, Widerstand bzw. Anpassung an Klimaauswirkungen und finanzielle Anpassung des Privatsektors und  staatlichen Sektors  an eine Wirtschaft, in der der Ausstoß von Kohlendioxid gleich Null ist.  Guterres forderte  Lösungen, die sowohl die Wirtschaft der Länder stärken, also auch die Luft sauberer werden lassen, sowie  die biologische Vielfalt und die natürlichen Lebensräume und ebenso unsere Umwelt erhalten.   

Ein solches hohes Ziel ist allerdings nur dann erreichbar, wenn die Weltmächte auf einen Teil ihrer Interessen verzichten.