Interview mit Christoph Hörstel
"Plan eines US-Truppenrückzugs aus Afghanistan und Syrien widerspricht Plänen und Interessen der tatsächlichen Machthaber, also sind Fortschritte an beiden Fronten im Moment nicht möglich"
Seit zwei Wochen sitzen sich Kabuler Regierungsvertreter und die Delegation der Taliban in Katars Hauptstadt Doha am Verhandlungstisch gegenüber. Die Verhandlungen sind erwartbar ins Stocken geraten, in Afghanistan wird unterdessen mit großer Härte weitergekämpft. Washington steckt im Präsidentschaftswahlkampf, einem der härtesten der US-Geschichte, Trump kämpft um seine Wiederwahl gegen Deep State-Interessen: Sein Plan eines US-Truppenrückzugs aus Afghanistan und Syrien widerspricht Plänen und Interessen der tatsächlichen Machthaber, also sind Fortschritte an beiden Fronten im Moment nicht möglich - und werden auch nur unter Trump erreichbar bleiben, das sagt der Bundesvorsitzende der Neuen Mitte, Christoph Hörstel, im Gespräch mit Syed Hedayatollah Schahrokny. Am Ende wird ein Sieg der Taliban im vielfältig zerrissenen Land am Hindukusch, mit seinen krassen politischen, gesellschaftlichen, ethnischen und religiösen Widersprüchen unausweichlich, meint Hörstel.