Interview mit Christoph Hörstel
In den letzten zehn Tagen haben die Taliban nach 20 Jahren härtester Kämpfe eine Reihe Provinzhauptstädte Afghanistans im Handstreich eingenommen, ohne Blutvergießen, zuletzt sogar die Hauptstadt Kabul.
Der dünne Firnis einer westlich ausgerichteten Staatlichkeit löst sich soeben in ein Nichts auf, zwei Billionen US-Dollar hat dieses Potemkinsche Dorf gekostet, der teuerste Fehlbau der Menschheitsgeschichte. Die Schmach und Schande für das Washington-geführte westliche Bündnis erschüttert die Welt - aber in Zentralasien stellen sich zahlreiche Fragen: Wie geht’s weiter? Seyed Hedayatollah Schahrokny spricht mit dem Bundesvorsitzenden der Neuen Mitte, Christoph Hörstel, der seit 35 Jahren Verbindungen zu zahlreichen Akteuren nahezu jeder politischen Couleur in Afghanistan unterhält.