Russland bestellt deutschen Militärattaché ein
Moskau (ParsToday/Reuters) - Das russische Verteidigungsministerium hat am Montag den deutschen Militärattaché einbestellt.
Dem Attaché ist nach Angaben des Ministeriums eine Protestnote wegen der Äußerungen der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zur nuklearen Abschreckung von Russland übergeben worden.
Die Äußerungen von Kramp-Karrenbauer würden eine "Zunahme der Spannungen in Europa“ provozieren und nicht zu "einer Normalisierung der Lage" beitragen, hieß es aus dem russischen Verteidigungsministerium.
Dies zeigt die Zunahme der Spannungen zwischen Russland und der NATO, nachdem sich die Verteidigungsminister des Militärbündnisses am Donnerstag letzter Woche auf einen neuen Plan für die Verteidigung gegen jeden möglichen russischen Angriff geeinigt haben.
Am 21. Oktober hatte sich Kramp-Karrenbauer in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zur Abschreckungsdoktrin der NATO gegenüber Moskau geäußert. Auf die Frage, ob regionale Abschreckungsszenarien mit Nuklearwaffen zum Schutze der baltischen und der Schwarzmeer-Region für das Militärbündnis ein gangbarer Weg seien, sagte Kramp-Karrenbauer, die NATO sollte Russland ihre Bereitschaft zeigen, notfalls auch militärische Mittel einzusetzen.
Russland hatte seinerseits mehrmals betont, keine Angriffspläne gegen jegliche Länder zu haben.
Gleichzeitig warf der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu der NATO am Samstag vor, Truppen in der Nähe der russischen Grenzen zu sammeln und nicht bereit zu sein, mit Russland nach gleichen Regeln über Sicherheit zu diskutieren.

Die Beziehungen zwischen Russland und der NATO sind angespannt. Die NATO hat in der vergangenen Woche acht Mitglieder der russischen Mission aus ihrem Hauptquartier in Brüssel ausgewiesen, den russischen Diplomaten Spionage und bösartige Aktivitäten vorgeworfen, und ihnen die Akkreditierung entzogen.

Als Reaktion darauf kündigte Russland dann die Schließung des Büros der NATO in Moskau an. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, dass die Mission der Nordatlantikpakt-Organisation in Moskau ab dem 1. November 2021 ausgesetzt werde.