Russland lehnt die Möglichkeit ab, in Venezuela Militärstützpunkte zu errichten

Caracas (IRIB/Tass) - Nach Ansicht des russischen Botschafters in Caracas, Sergej Melik-Bagdasarow, ist es unmöglich, russische Militärbasen in Venezuela zu stationieren.

"Was die russischen Militärstützpunkte betrifft, ist es offensichtlich. Dafür reicht es aus, in die Verfassung Venezuelas zu schauen, die unmissverständlich festlegt, dass es auf dem Territorium dieses Landes keine ausländischeد Militärstützpunkte geben darf", sagte Melik-Bagdasarow am Samstag in einem Interview mit dem russischen YouTube-Kanal Soloviev-Live.

Der russische Vizeaußenminister und Chefunterhändler bei den Sicherheitsgesprächen mit den USA, Sergej Ryabkov, schloss am Donnerstag nicht aus, dass im Falle eines Scheiterns der Gespräche über verbindliche Sicherheitsgarantien für Moskau, russisches Militär auf Kuba und in Venezuela stationiert werde. "Ich möchte weder etwas bestätigen noch ausschließen“, sagte er auf eine entsprechende Frage im Sender RTVi.

Medienberichten zufolge hat Washington vor kurzem gewarnt, Moskau könnte auch Truppen in Venezuela oder auf Kuba stationieren.

Experten gehen davon aus, dass sich im Falle einer Stationierung russischer Raketen in Lateinamerika eine Situation wie die Karibik-Krise vom Oktober 1962 von wiederholt. Im Oktober 1962 entwickelte sich aus der Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba im Rahmen des nuklearen Wettrüstens eine Konfrontation zwischen den USA und der UdSSR.

Am 22. Oktober 1962 informierte US Präsident John F. Kennedy die Öffentlichkeit über die Kuba-Krise. Amerikanische Aufklärungsflüge hatten herausgefunden, dass die Sowjetunion heimlich Abschussbasen auf Kuba stationiert hatte.

Der Kalte Krieg drohte zum heißen zu werden. Die Welt erlebte in jenen Tagen die schwerste Krise der Nachkriegszeit und stand am Rande eines atomaren Weltkrieges.  

Tagelang standen sich vor der kubanischen Küste sowjetische und amerikanische Kriegsschiffe gegenüber, einige mit Nuklearwaffen an Bord. Erst nach hektischen Geheimverhandlungen ging die Krise glimpflich aus.

Die aktuelle Ukraine-Krise und die Stationierung westlicher Kräfte und Ausrüstung im Territorium dieses russischen Nachbarn könnte Vergeltungsmaßnahmen seitens Russlands zur Folge haben und eine ähnliche Situation wie 1962 verursachen.