Palästinensischer Autor: Israel fungiert als Vollstrecker der amerikanischen Strategie
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ParsToday – Ein palästinensischer Analyst warnte, dass ohne konkrete Gegenmaßnahmen gegen das israelische Regime mit weiteren militärischen Aktionen gegen andere Länder der Region Westasien zu rechnen sei.
(last modified 2025-09-25T18:34:58+00:00 )
Sep 25, 2025 20:31 Europe/Berlin
  • US-Präsident Donald Trumpf und Premierminister des israelsichen Regimes Benjamin Netanjahu
    US-Präsident Donald Trumpf und Premierminister des israelsichen Regimes Benjamin Netanjahu

ParsToday – Ein palästinensischer Analyst warnte, dass ohne konkrete Gegenmaßnahmen gegen das israelische Regime mit weiteren militärischen Aktionen gegen andere Länder der Region Westasien zu rechnen sei.

Laut Al Jazeera warnte der palästinensische Schriftsteller und Journalist Seif al-Din Maued, dass, falls gegen die Verbrechen Israels in Gaza nicht entschlossen gehandelt werde, die nächste Phase militärische und zersetzende Operationen in Irak, Syrien, Ägypten und sogar eine Bedrohung für die Türkei umfassen könne. Maued betonte, dass sich die fundamentale Realität in Bezug auf das israelische Regime seit Camp David nicht geändert habe: Die arabischen Führungseliten wüssten sehr wohl, dass Tel Aviv nicht nach der Regel „Land gegen Frieden“ handle und den Zwei-Staaten-Ansatz höchstens als propagandistisches Instrument zur Verzögerung von Verpflichtungen und zur Festschreibung von Tatsachen vor Ort betrachte.

Er fügte hinzu, ein großer Teil des offiziellen arabischen Establishments vertraue weiterhin auf verbale Zusicherungen, US-Vermittlungen und „rote Linien“, die in der Praxis nicht existierten. So sei man schrittweise von einem an Bedingungen geknüpften Frieden über einen bedingungslosen Frieden zu einem Zustand gelangt, dessen implizite Bedeutung in der Kapitulation vor den Machtverhältnissen bestehe.

Der palästinensische Analyst stellte klar: Israel agiere heute nicht mehr nur als unabhängiger Akteur, sondern als ausführender Arm einer US-Strategie, deren Ziel die Dominanz über Westasien und die Eindämmung globaler Rivalen sei. Die Vereinigten Staaten wollten die Kontrolle über Öl- und Gasressourcen sowie maritime Routen erlangen. Israel sei in diesem Rahmen wie ein stationärer Flugzeugträger an Land: ein Druckmittel, mit dem Washington bei Bedarf das Verhalten von Staaten ändern oder Entscheidungen durchsetzen könne.

Maued betonte, die israelische Vision umfasse ein weites regionales Konzept, das die Nachbarländer als strategisch lebenswichtigen Raum sehe, der bei günstiger Gelegenheit neu geformt werden könne. Expansive Vorstellungen Israels seien längst nicht mehr bloß in Büchern und Synagogen gefangen, sondern in praktische Politik umgesetzt worden.

Demnach habe das zionistische Projekt eine moderne jüdische Identität auf Basis eines «unteilbaren Bodens», einer rechtlichen Ausnahmestellung Israels sowie der Heiligung und permanenten Bedrohung der jüdischen Gemeinschaft rekonstruiert.

Maued erklärte weiter: Was sich heute in Gaza als Völkermord abspiele, zeige dies deutlich: Tötungen würden schrittweise zur administrativen Routine, Vertreibung zu einer logistischen Option und Belagerung sowie Hunger zu systematischen Druckmitteln Israels. Auch im Westjordanland setze sich das Vorgehen des Landes fort – Landraub, Annexion und «Judaisierung» nähmen zu. In Syrien und Libanon werde die Politik der Erpressung durch wiederholte Schläge verfolgt.

Der Analyst forderte eine Allianz der Länder Westasiens gegen Israel und betonte, der Weg liege weder in einer Abhängigkeit vom Westen noch vom Osten, sondern in der Bildung eines unabhängigen historischen-politisch-wirtschaftlich-militärischen Blocks in der Region.

Er fügte hinzu: Wenn arabische und islamische Länder innere Kohäsion, regionale Verständigung und ein kluges Management ihrer globalen Beziehungen entwickeln könnten, ließe sich die strukturelle Schwäche des zionistischen Projekts offenlegen. Man müsse den Wandel aktiv gestalten; andernfalls werde man dem zionistischen Projekt Zeit schenken und die Niederlage an kommende Generationen vererben.

Seif al-Din Maued schloss mit einer mahnenden Feststellung: Das schlimmste historische Schicksal treffe ein Volk, das wusste und nicht handelte; im Prüfungszeitpunkt aber sei die würdigste Tat, Wissen in Entscheidungen, Willen und konkrete Schritte zu verwandeln. “