New York (ParsToday/PressTV) – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) hat für eine formelle Präsenz im von den Taliban regierten Afghanistan gestimmt, das noch internationale Anerkennung finden muss.
Der 15-köpfige Rat verabschiedete am Donnerstag eine Resolution, die das neue einjährige Mandat der politischen UN-Mission in Afghanistan festlegt, das seiner Meinung nach „entscheidend“ für den Frieden im Land sei.
Es gab 14 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung durch Russland.
Die norwegische UN-Botschafterin Mona Juul, deren Land die Resolution verfasst hat, sagte nach der Abstimmung, dass die Resolution mehrere Stränge der Zusammenarbeit an der humanitären, politischen und Menschenrechtsfront umfasst.
„Dieses neue Mandat für UNAMA (die UN-Mission in Afghanistan) ist entscheidend, nicht nur um auf die unmittelbare humanitäre und wirtschaftliche Krise zu reagieren, sondern auch um unser übergeordnetes Ziel von Frieden und Stabilität in Afghanistan zu erreichen“, sagte Juul.
„Der Rat vermittelt mit diesem neuen Mandat eine klare Botschaft: Der UNAMA kommt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Frieden und Stabilität in Afghanistan und der Unterstützung des afghanischen Volkes zu, wenn es mit beispiellosen Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert ist.“
Den Taliban-Behörden fehlt nach sechs Monaten immer noch die internationale Anerkennung, nachdem sie Kabul überrannt haben, als die letzten US-geführten internationalen Truppen abzogen und Washingtons 20-jährige Invasion in Afghanistan beendeten.
Die Taliban, die Afghanistan zuvor von 1996 bis 2001 regiert hatten, übernahmen am 15. August erneut die Macht und kündigten am 7. September die Bildung einer Übergangsregierung an.
Die Taliban haben die unter der früheren Regierung eingerichteten diplomatischen Vertretungen nicht vollständig unter ihre Kontrolle gebracht, da viele der Diplomaten der alten prowestlichen Regierung treu bleiben.
Auch viele US-Verbündete und westliche Regierungen haben ihre finanzielle Hilfe für Afghanistan seit August weitgehend ausgesetzt.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat seit dem Abzug der Besatzungstruppen aus dem Land im August 2021 fast 9,5 Milliarden Dollar an Vermögenswerten der afghanischen Zentralbank eingefroren.
Die Taliban haben die internationale Gemeinschaft immer wieder aufgefordert, ihre Sanktionen gegen Afghanistan aufzuheben.
Deborah Lyons, die Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs und Leiterin der UNAMA, sagte Anfang dieses Monats, dass die Lösung der Probleme des afghanischen Volkes die Zusammenarbeit mit den Taliban erfordere. Sie warnte davor, dass der wirtschaftliche Zusammenbruch Afghanistans „sich einem Punkt der Unumkehrbarkeit nähert“.
Humanitäre Organisationen haben zwar genug Hilfe in Afghanistan verteilt, um Hungersnöte im großen Stil zu verhindern, aber die wirtschaftlichen Herausforderungen haben das Land an den Rand des „Unumkehrbaren“ gebracht, fügte Lyons hinzu.
