Österreichs Bundeskanzler Faymann tritt zurück
Wien (AFP/IRIB) - Der österreichische Bundeskanzler und Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (SPÖ) ist zwei Wochen nach der Niederlage seiner Partei bei der Präsidentschaftswahl zurückgetreten.
"Ich lege meine Funktionen als Bundeskanzler und SPÖ-Chef zurück", sagte er am Montag in einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit den Landesparteichefs im Bundeskanzleramt. "Dieses Land braucht einen Kanzler, wo die Partei voll hinter ihm steht. Die Regierung braucht einen Neustart mit Kraft", sagte Faymann. "Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe nicht leisten."
Faymann ist seit Anfang Dezember 2008 österreichischer Bundeskanzler. Er stand zuletzt wegen seinem Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik unter dem Druck seiner Parteigenossen. Faymann war gegen eine Koalition mit der Freiheitlichen Partei Österreichs, FPÖ. Auch für diesen Kurs war er zuletzt mit zunehmendem Druck konfrontiert.
Die in Österreich regierende SPÖ-ÖVP-Koalition mußte bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen im vergangenen Monat eine schwere Niederlage verbuchen. Der Kandidat der FPÖ, die gegen die Zuwanderung von Flüchtlingen ist, konnte unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise in Europa die Mehrheit der Stimmen gewinnen. Norbert Hofer kam mit einem islam- und europakritischen Slogan auf rund 35 Prozent und qualifizierte sich für die Stichwahl am 22. Mai.
Die österreichische Parlamentswahl findet vor 2018 statt.
