Kreml bestreitet Rolle Russlands beim Durchsickern von hochgradig geheimen US-Dokumenten

Moskau - Der Kreml hat Anschuldigungen über Russlands angebliche Rolle hinter einem Durchsickern von US-Geheimdienstdokumenten über eine Reihe von Ländern, einschließlich der Ukraine, kategorisch zurückgewiesen und erklärt, es gebe eine „allgemeine Tendenz“, Moskau immer für solche Vorfälle verantwortlich zu machen.

Dmitry Peskow, der Sprecher des Kreml, gab die Erklärung am Montag ab, während die nationale Sicherheitsgemeinschaft der USA mit den Folgen der Veröffentlichung Dutzender geheimer Dokumente zu kämpfen hat, einschließlich der Auswirkungen auf den Austausch sensibler Informationen innerhalb der Verwaltung und die Beziehungen zu anderen Ländern.

Die aus dem Pentagon durchgesickerten und der New York Times zur Verfügung gestellten Dokumente enthalten hauptsächlich Informationen über den Krieg in der Ukraine, einschließlich Verlusten für beide Seiten und andere Details.

Auf die Frage nach Vorwürfen, dass Russland für das Durchsickern der Informationen verantwortlich gewesen sein könnte, sagte Peskow vor Reportern: „Ich kann dies in keiner Weise kommentieren. Sie und ich wissen, dass es tatsächlich eine Tendenz gibt, Russland immer die Schuld für alles zu geben. Es ist im Allgemeinen eine Krankheit."

Zu der Idee, dass Washington den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausspioniert habe, sagte der Kreml-Sprecher, der die Leaks als „ziemlich interessant“ bezeichnete, dass dies nicht ausgeschlossen werden könne.

„Aber die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten seit langem verschiedene Staatsoberhäupter, insbesondere in europäischen Hauptstädten, ausspionieren, ist immer wieder aufgekommen und hat verschiedene skandalöse Situationen verursacht“, sagte Peskow.

Der russische Auslandsspionagedienst (SVR) hat sich unterdessen geweigert, irgendwelche Kommentare zu den US-Leaks abzugeben.

Angesichts der Bandbreite der in den Dokumenten behandelten Themen vermuten einige nationale Sicherheitsexperten und US-Funktionäre, dass die verantwortliche Person ein Amerikaner sein könnte, schließen aber pro-russische Akteure nicht aus.

Ein ehemaliger CIA-Offizier behauptete, dass Moskau das Durchsickern der Operationen orchestriert haben könnte, um Verwirrung und mögliche Spaltungen zwischen Washington und seinen Verbündeten zu säen.

Das US-Verteidigungsministerium sagte früher am Montag, Washington prüfe die Auswirkungen des jüngsten Online-Leaks hochgradig geheimer Militär- und Geheimdienstdokumente auf die nationale Sicherheit des Landes und seine engen Verbündeten.

Das Durchsickern geheimer Daten gilt als eine der schwerwiegendsten Sicherheitsverletzungen, seit im Jahr 2013 mehr als 700.000 Dokumente, Videos und diplomatische Nachrichten auf der WikiLeaks-Whistleblower-Website erschienen sind.