Apr 14, 2024 11:19 Europe/Berlin
  • AMIA-Dossier: Geschichte des israelischen Einflusses in die argentinische Justiz

ParsToday - Am 18. Juli 1994 kamen bei einem Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum (AMIA) in der argentinischen Hauptstadt 85 Menschen ums Leben, weitere 300 wurden verletzt. Nun fast 30 Jahre nach diesem schweren Bombenanschlag hat ein Gericht in Argentinien die iranische Regierung für den Angriff verantwortlich gemacht.

Die Richter hielten es für erwiesen, dass Iran die Tat geplant und die Hisbollah die Ausführung übernommen hatte. Der Angriff sei eine Vergeltungstat dafür gewesen, dass Argentinien ein Abkommen über eine nukleare Kooperation mit Teheran gekündigt habe.

Hintergrund

Unmittelbar nach Explosionen in zwei Zentren namens Israel-Argentina Bilateral Association (AMIA) und Board of Israeli-Argentine Associations (Daya) machten die israelischen Verantwortungsträger Iran für diese Explosionen verantwortlich.

Der zionistische Richter

Die Verantwortung für den Fall wurde dem argentinischen Bundesrichter Juan Jose Galeano übertragen, aber die Leistung dieses argentinischen Richters bei der Vorbereitung eines Scheinverfahrens gegen die Islamische Republik Iran und die Zahlung von Bestechungsgeldern an diejenigen, die sich in diesem Fall als Zeugen präsentierten, waren nicht zu übersehen, und seine anderen diesbezüglichen Handlungen führten dazu, dass Galeano, gegen den während seiner Beweisaufnahme elf offizielle Anschuldigungen erhoben wurden, Anfang August 2006 vom Obersten Richterrat Argentiniens aus seinem Amt entlassen und ihm auch die Richterlizenz entzogen wurde.

Die Entlassung von Richter Galeano war ein klares Zeichen für die Falschheit aller Anschuldigungen, die er in den 11- Jahren, in denen er für den Fall AMIA verantwortlich war, gegen die Islamische Republik Iran und iranische Staatsangehörige erhoben hatte.

Aufdeckung der trügerischen Behauptungen Israels

Mit der Übergabe der Verantwortung für den Fall an Richter Kaniko Bakoral wurde klar, dass der Inhalt dieses Falles und die Anschuldigungen gegen Iran erfunden waren. Am 20. Mai 2006 richtete die argentinische Regierung jedoch unter dem Druck der israelischen Verbände AMIA und DAYA sowie einer neuen Gruppe bestehend aus den Familien der Opfer ein Berufungsgericht ein, um den Freispruch der Angeklagten der AMIA-Explosion aufzuheben. Aber das Interessante ist, dass das Gericht, nachdem es die Aussagen von Klägern und ihren Anwälten gehört hatte, das Urteil des vorherigen Gerichts bestätigte, die Angeklagten freisprach, die Vorwürfe gegen die argentinische Regierung fallen ließ und auch wieder einmal die trügerischen Behauptungen der israelischen Institutionen zurückwies.

Interpol-Mitglieder stimmen für den Iran

Nach dem Protest Argentiniens im Jahr 2004, der die Entscheidung in dieser Angelegenheit auf die Jahreshauptversammlung von Interpol im September 2005 vertagte, erklärte der Interpol-Präsident dieses Mal, dass der argentinische Richter im Fall AMIA ein Fehlverhalten begangen habe, und wies praktisch alle Vorwürfe und Gerüchte die Beteiligung einiger iranischer Staatsangehöriger an dieser Explosion zurück.

Es wird nicht einmal ein einziges Dokument vorgelegt

Obwohl der AMIA-Fall weltweit viele Kontroversen ausgelöst hat, wurden trotz des Wechsels mehrerer Richter für diesen Fall vor allen relevanten Gerichten keine Beweise gegen Iran eingeholt.

Aus nichtjuristischen und rein politischen Gründen wurde dieser Fall offen gehalten, aber wann immer Israel unter dem Druck Irans steht, versucht es, den AMIA-Fall erneut zur Sprache zu bringen, und einige der Großmächte der Welt, wie die Vereinigten Staaten, helfen dabei, diesen Fall am Leben zu erhalten, um Iran international unter den Druck zu setzen.

Das jüngste Gerichtsurteil in Buneos Aires ist auch dahingehend zu interpretieren.

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