May 07, 2024 16:09 Europe/Berlin
  • US-Vorschlag an Frankreich: Vietnam mit Atombomben zu vernichten

ParsToday – Am 30. April 1954 ist der Nationale US-Sicherheitsrat zu dem Schluss gekommen, dass es aufgrund der Ereignisse in Vietnam möglicherweise notwendig sein könnte, den Franzosen Atombomben zu geben.

Die Franzosen, die nicht mehr glaubten, die Ressourcen und das Volk Vietnams weiterhin kolonisieren und beherrschen zu können, wandten sich an die USA und forderten besondere Unterstützung seitens Washingtons.

Die Vereinigten Staaten waren seit den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges an den Konflikten in Indochina beteiligt und hatten Frankreich seit den 1950er Jahren militärisch und logistisch unterstützt. Hunderte Flugzeuge, Panzer, Militärfahrzeuge und Tausende Tonnen Munition wurden den Franzosen gegeben, und US-Militärberater überwachten viele französische Angriffe und Massaker.

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Bis 1954 wurden fast 80 Prozent der Kriegsausgaben Frankreichs von der US-Regierung und dem Personal der US-Luftwaffe bezahlt.

Französische Militärverantwortliche und Diplomaten waren wegen dem Willen der vietnamesischen Gesellschaft in ihrem Kampf gegen den Kolonialismus und ihrer dynamischen, intelligenten und tiefgreifenden Konfrontation mit der Arroganz erschöpft. Deshalb forderten sie wiederholt direkte US-Invasion.

In einem am 20. März 1954 diskutierten Plan, der später als „Operation Vulture“ bekannt wurde, bombardierten zwischen 60 und 98 B-29-Bomber der US-Luftwaffe und mehr als 100 Marine-Begleitflugzeuge von US-Flugzeugträgern vietnamesische Stellungen.

Dokumente enthüllten später eine überraschende Entscheidung. Aus den Dokumenten ging hervor, dass im Rahmen der „Operation Vulture“ an einem Vorschlag gearbeitet wurde, der den Abwurf von drei Atombomben auf die Menschen in Vietnam vorsah.

In diesem Zusammenhang behauptete der damalige französische Außenminister Georges Bidault, US-Außenminister John Foster Dulles habe ihn bei einem Treffen am 22. April 1954 in Paris aufgefordert, zwei Atombomben einzusetzen, um die Vietnamesen zu töten.

Bidault lehnte nach eigenen Angaben die Anforderung ab. Später gab er jedoch zu, dass der Grund für seine Ablehnung die Tatsache war, dass sich die vietnamesischen Kämpfer zu diesem Zeitpunkt sehr nahe am französischen Hauptquartier befanden und Atombomben auch die Franzosen töten konnten.

Dulles dementierte später mit entschiedener Geste, einen solchen Vorschlag gegeben zu haben. Aber es war klar, dass es im Weißen Haus eine Diskussion über den Einsatz von Atomwaffen und deren Lieferung an die Franzosen gab.

Am 29. April diskutierte der Nationale US-Sicherheitsrat das Thema vier Stunden lang und kam am 30. April zu dem Schluss, dass „wir genauso gut ihnen ein paar Bomben geben könnten“.

Dwight D. Eisenhower wollte jedoch ohne die Unterstützung von Verbündeten oder des Kongresses nicht direkt eingreifen.

Im Mai änderte sich die Situation jedoch. Nach der Tötung von 2.000 französischen Soldaten und der Verletzung von mehr als 10.000 Menschen erlitt Frankreich eine Niederlage und erlebte den Zusammenbruch seiner Kolonialherrschaft.

Nach der Niederlage Frankreichs beschlossen die USA selbst, mit einem anderen Plan in diese Region einzudringen und neben der Verwirklichung ihrer Ziele auch ihre Kriegsmacht gegen die Vietnamesen und andere Mächte zur Schau zu stellen, was zum berühmten Vietnam-Krieg führte.

Verweis:

Brimelow, Benjamin. 2021. How the US considered helping France nuke its way out of an embarrassing military defeat. Business insider.

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