IAEA-Generaldirektor bekundet Bereitschaft zu Gesprächen mit neuem iranischen Präsidenten
Wien/Teheran (ParsToday/IRNA) – Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) hat zum Wahlsieg des neuen Präsidenten der Islamischen Republik Iran bei den Präsidentschaftswahlen gratuliert und ihm seine Bereitschaft zu einem bilateralen Meinungsaustausch mitgeteilt.
Laut einem Bericht der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur „IRNA“ vom Donnerstagabend heißt es in einer entsprechenden Botschaft des IAEA-Generaldirektors „Rafael Grossi“: „Ich möchte Masoud Peseschkian zu seiner Wahl zum Präsidenten der Islamischen Republik Iran gratulieren. “
Darin fügte Grossi hinzu: „Die Zusammenarbeit zwischen der IAEA und Teheran steht seit langem im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Ich bin zuversichtlich, dass wir durch die Zusammenarbeit in dieser wichtigen Frage entscheidende Fortschritte erzielen können“.
In einem weiteren Teil der Botschaft heißt es weiter: „In diesem Zusammenhang möchte ich meine Bereitschaft bekunden, so bald wie möglich nach Iran zu reisen und mich mit dem iranischen Präsidenten Massoud Peseschkian zu treffen“.
Der IAEA-Generaldirektor hatte zuvor in Bezug auf Iran gesagt: „Ich glaube, dass wir zur Diplomatie zurückkehren müssen. Wir hatten einen umfassenden gemeinsamen Aktionsplan, aber heute existiert er nur noch auf dem Papier und niemand setzt ihn um oder hält sich daran“.
Grossi betonte dabei die Notwendigkeit der Anwesenheit von IAEA-Inspektoren in den iranischen Nuklearanlagen und sagte: „Ich sage meinen iranischen Kollegen immer noch, dass ein Mindestmaß an Zugang der IAEA zu den Nuklearanlagen Irans gewährleistet werden muss, um zur zweiten Version des Atomabkommens zurückzukehren“.
Er betonet, dass sich das Szenario Nordkoreas, wo festgestellt worden sei, dass alle Bemühungen und Verhandlungen über Jahrzehnte hinweg nutzlos gewesen seien, nicht wiederholen dürfe.
Der IAEA-Gouverneursrat hatte im Juni in einer Resolution gefordert, dass Teheran nach jahrelangem Hinhalten endlich mit IAEA-Inspektoren kooperieren soll, um offene Fragen zu vermuteten geheimen Nuklear-Aktivitäten in der Vergangenheit zu klären.
Die IAEA habe nur noch begrenzten Einblick in das Atomprogramm des Landes. Dieser "Wissensmangel" mache es sehr schwer, "zurück zur Diplomatie zu kommen".
Nach dem einseitigen Rückzug der USA aus dem JCPOA im Jahr 2018 und der Wiedereinführung strenger Sanktionen gegen Iran gab Teheran die meisten seiner im Jahr 2015 eingegangenen Verpflichtungen zur Begrenzung seiner nuklearen Aktivitäten auf der Grundlage des JCPOA gegenüber den Weltmächten auf, da auch die anderen Mitglieder des Abkommens es versäumten, den JCPOA einzuhalten.
Iran betonte jedoch mehrmals, dass es sofort das Abkommen wieder einhalten werde, sobald die anderen Parteien ihren Pflichten ebenfalls nachkommen.