Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und Brasilien – von neuen Zöllen bis zur symbolischen Verbrennung Trumps
ParsToday – Der Präsident der USA hat neue Zölle auf Warenimporte aus Brasilien verhängt.
Der US-amerikanische Sender CNN berichtete, dass Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, ein Dekret unterzeichnet hat, wonach der bisherige Einfuhrzoll von 10 Prozent auf brasilianische Waren um weitere 40 Prozentpunkte erhöht wird. Laut ParsToday erklärte Trump in dem am Dienstag unterzeichneten Dekret, die politisch motivierte Belästigung, Einschüchterung, Zensur und strafrechtliche Verfolgung des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro sowie tausender seiner Anhänger durch die Regierung in Brasília stelle eine schwere Verletzung der Menschenrechte dar und habe die Rechtsstaatlichkeit in Brasilien untergraben.
Bereits Anfang Juli hatte Trump in einem Brief an den amtierenden Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gedroht, drastische Zölle auf brasilianische Importe zu verhängen, falls die Justiz nicht von der Verfolgung des rechtsgerichteten Ex-Präsidenten Bolsonaro absehe, dem vorgeworfen wird, versucht zu haben, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2022 aufzuheben.
„Ich habe keine Angst“
Als Reaktion auf diesen Schritt erklärte Lula da Silva in einem Gespräch mit der New York Times, er habe keine Angst davor, Trump herauszufordern. Lula forderte den US-Präsidenten auf, von einer „Verlierer-Verlierer“-Beziehung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften des amerikanischen Kontinents abzusehen.
Proteste in Brasilien
Nach Angaben von Al Jazeera English rief die Einführung der 50-prozentigen US-Zölle auf brasilianische Waren landesweite Proteste hervor. In mehreren Städten Brasiliens verbrannten Demonstranten Trump-Puppen und verurteilten das Vorgehen des US-Präsidenten.
Verlängerung des Hausarrests für Bolsonaro
Wie Reuters meldete, ordnete der Oberste Gerichtshof Brasiliens am 4. August 2025 an, dass Bolsonaro weiterhin unter Hausarrest bleibt. Das Gericht begründete dies mit seiner Missachtung gerichtlicher Anordnungen und seiner fortgesetzten Kommunikation mit Unterstützern über seine Kinder.
US-Sanktionen gegen brasilianischen Richter
Laut Associated Press verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen den brasilianischen Richter Alexandre de Moraes wegen angeblicher Menschenrechts- und Meinungsverletzungen im Zusammenhang mit dem Fall Bolsonaro. Die Sanktionen umfassen das Einfrieren seines Vermögens sowie ein Einreiseverbot in die USA. Dieser Schritt folgte direkt auf die Ankündigung der 50-prozentigen Zölle und verschärfte den diplomatischen Konflikt erheblich.
Option „verzögerte Gegenmaßnahmen“
Nach einem Bericht von The Business Standard will die brasilianische Regierung vorerst auf sofortige Gegenmaßnahmen verzichten. Stattdessen soll ein wirtschaftliches Hilfspaket für betroffene Branchen erarbeitet und eine formelle Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht werden. Parallel dazu sollen langwierige Verhandlungen mit den USA geführt werden.